Terminkalender

Fünf-Sterne-Wanderung im "Muggendorfer Gebürg"
Samstag, 26. April 2014

 wandererDer mittlerweile 17. (!!!) Wanderausflug ist von bester Güte und führt in eine der schönsten Landschaften Deutschlands, in die Fränkische Schweiz (FS). Konkret erkunden wir den Landstrich um Muggendorf, ein seit der Romantik beliebtes Paradies für Wanderer und Naturschwärmer. Und tatsächlich bringt uns die Tour dem Wanderhimmel sehr nah.

Virtuos inszeniert die Route alle Facetten der beeindruckenden Felslandschaft. Wie Perlen an einer Kette erleben wir die vielen Kabinettstückchen der Natur, darunter auch eine Höhlenruine. Dieses Glanzlicht gehört zu den 100 schönsten Geotopen Bayerns!

Die Wanderung auf allerhöchstem Niveau zählt zu den Lieblingstouren eures Wanderpaten. Sie verläuft auf verschmitzten Pfaden teils auch abseits der klassischen und häufig begangenen Wanderwege. Diese Schlenker auf geheimen, pfiffigen Steigen ergänzen großartig die ohnehin ausgesucht schöne Hauptroute.

Neugierig geworden? Dann mitkommen. Vielleicht wird nachher noch jemand vom FS-Virus befallen sein!

Wann hin?

Wir treffen uns am Südausgang um 08,35 Uhr. Zugabfahrt: 08,49 mit der S1. Roland könnte in Fürth 8 Minuten später zusteigen.

Wie weit und Sauerstoffbedarf?

Mit ca.13 Kilometer mittlere Distanz. Allerdings gehaltvoll: zwei giftige Anstiege und zusätzliche kleinere Aufs bringen den Herzmotor auf Touren! Aber keine Bange, man muss kein Konditionsbolzen sein. Grundfitness genügt. Viele Bewunderung-Verschnaufpausen verschaffen Zeit zum Luftholen.

Was gilt es besonders zu beachten?

Festes Schuhwerk ist Pflicht! Einige „alpine Passagen“ über Felsensteige! Etwas Trittsicherheit notwendig. Seile müssen nicht mitgenommen werden. Dagegen sind Taschenlampen für eine kurze Höhlenbefahrung ausdrücklich erwünscht!

Wegen inzwischen verschärfter Kontrollen im Zug (Missbrauch beim Bayern Ticket) Ausweis nicht vergessen!

Was genau am Wegrand?

Auf alle Sehenswürdigkeiten dieser Tour einzugehen, würde ausufern. Geradezu verschwenderisch geht die Natur diesmal mit ihren Reizen um. Darum erwähne ich nur die Highlights. Wie immer stelle ich auch die Tankstellen vor.

Ein romantischer Trampelpfad bringt uns zu einer Höhle. Sie wurde bis in die 60er Jahre als Schauhöhle genutzt. Kurzes gefahrloses Reinschnuppern. Die Welt ohne Licht ist eine Welt für sich. Beklemmend und schaurig-schön.

Wir „hangeln“ uns eine Felsrippe hoch. Wunderbarer Steig über einen Felsengrat. Bemooste Felsgestalten stehen Spalier.

Traumtiefblick von einer gesicherten Felskanzel. Lohn für die geleisteten Höhenmeter. Das Wiesenttal und Muggendorf liegt zu Füßen. Eine kleine Ortschaft auf der anderen Talseite klebt wie ein Schwalbennest am Hang.

Ein echtes Dorfwirtshaus mit winziger, heimeliger Gaststube und Biergarnituren vorm Haus lädt die Wanderer zur Mittagseinkehr ein. Vieles wird noch selbst erzeugt. Hier wird noch geschlachtet, geräuchert und gewurstet. Das Natursauerbrot stammt aus dem holzbefeuerten Steinbackofen. Eigene „glückliche“ Hühner liefern die Eier. Einziger Wermutstropfen: das warme Essensangebot ist samstags sehr ausgedünnt. Hauptsächlich Brotzeiten. Nur zwei/drei einfache warme Speisen wie Brat- oder Knoblauchwürste mit Sauerkraut. Ein Gedicht die Eier mit geräuchertem Speck und Brot. Es überrascht, wie gut solch ein einfaches Gericht schmecken kann, wenn die verwendeten Produkte hochwertig sind.

Stimmungsvolles Wandern auf Naturteppich durch ein herrliches Fichtig. Pfadfinderexamen. Waldpfade die mehr Wildwechsel gleichen. Waldeinsamkeit. Holterdiepolter in Falllinie hinunter in eine düstere Schlucht mit Wolfscharakter.

Krasser Gegensatz: das lichtdurchflutete Bilderbuchtal der Aufseß. Nur dem Wanderer vorbehalten! Das pittoreske Tal hat sich noch seine Jungfräulichkeit bewahrt. Man möchte es unter eine Glasglocke stülpen, gefeit gegen die Messlatte der Straßenbauer und Flussbegradiger. Wunderbarer weicher Wiesenweg; meist zweigleisig mit einem Höcker in der Mitten. Solche Wege sterben aus.

Der Uferweg im anschließenden Wiesenttal hat einen völlig anderen Charakter. Etwas erhöht zieht der wurzelige, steinige Pfad am Waldrand entlang. Gewaltige Felsformationen flankieren den romantischen Weg. Eine Augenweide der Blick hinunter auf den rauschenden Fluss.

Nun wird ganz großes Kino geboten. Eine Versturzhöhle (Höhlenruine) zieht uns in ihren Bann. Auch Weitgereiste kommen aus dem Staunen nicht heraus und können sich dem Zauber, der von diesem Naturdenkmal ausgeht, nicht entziehen. Wilde, urige Felsszenerie. Fels durchlöchert wie Schweizer Käse. Unzählige Steinstufen nach oben. Eine begehbare Naturbrücke als Überbleibsel der Höhlendecke. Statik der Natur. Atemberaubender Tiefblick durch ein „Panoramafenster“ zur türkisblauen Wiesent. Ein Felsentor als Auslass. Schönstes Naturdenkmal der FS!

Trinkpause. Gelegenheit hierzu bietet wieder ein Wirtshaus mit dörflichem Charme. Nachmittagscafe mit Kuchen gefällig?

Fast ebenbürtiges Finale: ein spektakulärer Steig, den kaum einer kennt, duckt sich mehrere hundert Meter an die wuchtige, weißgraue Hohle Wand. Kühn streben senkrechte Felswände gen Himmel, manchmal bedrohlich überhängend. Alpenfeeling, Dolomiten en miniature!

Alles? Weit gefehlt! Die Tour hält noch eine beeindruckende Abschiedsszenerie bereit. Preis: einige Höhenmeter zusätzlich. Wenn die Füße noch tragen, so wartet ein letztes steingewordenes Naturjuwel auf uns! (Überraschung mit großer Erlebnistiefe; mehr verrate ich nicht).

Ein spannend trassierter, gesicherter Felsensteig bringt uns letztendlich in wenigen Minuten hinab nach Muggendorf.

Übersättigt mit großartigen Landschaftserlebnissen sehnen wir die Schlusseinkehr herbei. Unter den vielen Möglichkeiten in Muggendorf wählen wir das Wirtshaus mit dem eindeutig schönsten Biergarten. Hoffentlich honoriert es das Wetter. Dominierend eine uralte Linde. Unter dieser Baumpersönlichkeit weilte gerne auch der aus dem nahen Bayreuth angereiste Komponist Richard Wagner. Weiteres wichtige Auswahlkriterium: die Bushaltestelle für die Rückfahrt ist unmittelbar vor dem Haus. So können Wanderkollegen, die unter Wadenkrämpfen leiden, auf dem kürzesten Weg zum Bus getragen werden.

Passables Essensangebot. Spezialität Forellen! Etwas schleppende Bewirtung durch ein altersschwaches Wirtehepaar.. Ordentliche Essensqualität.

Wann zurück?

Der Bus bringt uns nach Pegnitz, wo wir in den Regionalexpress umsteigen. In Nürnberg kommen wir um 20,14 Uhr an.

Letzte Anmerkung:

Bei fiesem Regenwetter findet die Tour nicht statt. Wie immer würde eine Absage unser Webmaster Richard bekanntgeben. Darum bitte am Freitagabend (25.04.) die Vereins-Homepage studieren.