Hart erkämpftes 4½ über Kelheim in der Landesliga

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Am 15.12.2013 nahm unsere 1.Mannschaft in der 4.Runde der Landesliga 2013/14 erfolgreich Revanche für die 3½ : 4½-Niederlage aus der letzten Saison - und gewann nach 6 Stunden hartem Kampf mit dem gleichen Ergebnis.

Mit 2 Ersatzspielern angetreten (es fehlten Johannes Fischer und Hannes Just), war es für uns eine angenehme Überraschung, dass auch Kelheim auf Brett 1 und 3 verzichten musste. Der erzwungene Verzicht auf jegliche Vorbereitung führte zu sehr kämpferischen Partien. (jetzt mit Partien zum nachspielen)

 Zunächst gewann Pieter an Brett 4 gegen Constantin Blodig (DWZ 1961), der ein Wolga-Gambit schauerlich behandelte. Der Benkö-Läufer wurde freiwillig eingemauert. Pieter hatte das bessere Spiel und einen Mehrbauern. Ein mit leichter Hand von Pieter gespieltes Qualitätsopfer gab dem Schwarzen den Rest.

An Brett 1 erzielten die Kelheimer allerdings bald den Ausgleich, als Wolfgang sich vom Gegner beschwindeln ließ.

Eine starke Leistung von Jürgen an Brett 4, der in einer königsindischen Spezialvariante seinen Gegner schwindelig spielte und damit erfolgreich Rache für seine Niederlage in der Saison 2010/11 nahm, bedeutete unsere erneute Führung.

Danach unterlag allerdings Irfan in einem holländischen Aufbau, in dem er zu schnell die Aktivität ergreifen wollte. Ein Bauernaufzug wurde von seinem Gegner Wilhelm Weigert (DWZ 1919) gekonnt mit einem Figurenopfer widerlegt. Irfan gab die Figur zwar zurück, investierte in der Folge allerdings so viel Zeit in die Verteidigung seiner schlechten Stellung, dass er schließlich die Zeit überschritt.

Die Zeitnot wurde auch Gerhard an Brett 2 zum Verhängnis. Als Schwarzer in einem Grünfeld-Inder konnte er seinen Bauern bis nach a3 vorstoßen. Einige verblüffende Manöver seines Gegners Klaus Frieser (DWZ 2047)  und ausführliche Variantenberechnung führten dazu, dass Gerhard in Zeitnot a) zunächst den starken/Gewinnzug übersah, b) dann sogar die Qualität für einen gegnerischen Freibauern hergeben musste.  Das danach entstehende schwierige Endspiel wäre aber - bei entsprechendem Endspiel-Know how - immer noch remis gewesen. Eine bittere Niederlage.

Zwischenstand: 2 : 3

Wechselhaft ging es auch bei Richard an Brett 5  zu. Sah es zunächst nach einem fulminanten Königsangriff gegen die sizilianische Verteidigung seines Gegners Heinrich Maurer (DWZ 1989) aus, zeigte Richard auf einmal Nerven und spielte einige bedächtige Züge, die dem Gegner sogar einen Bauerngewinn erlaubt hätten. Der wollte allerdings nun mehr (Qualität oder sogar die Dame), bekam aber schließlich nichts, was ihn dermaßen zermürbte, dass er das leicht schlechtere Endspiel ohne große Gegenwehr her schenkte.

Die Partie des Tages wurde sicherlich an Brett 7 von Klaus (und seinem Gegner) gespielt. In einem Pirc ließ sich der Kelheimer Hans-Dieter Steibl (DWZ 2007)  von Lh6 nicht beeindrucken und gab einfach die Qualität auf f8 her (vielleicht hätte man sie ja gar nicht nehmen sollen!?). In der Folge fehlte es dem Weißen an jeglichem Plan. Später gab der Schwarze dann noch  die 2.Qualität her, hatte dafür allerdings ein mörderisches Läuferpaar auf Klaus' König ausgerichtet. Dieser gab dann in höchster Not erst eine Qualität zurück und opferte dann seinen 2.Turm für den nächsten Läufer. Verblüffenderweise nahm der Gegner diese Beschwichtigung nicht an (er hätte danach immer noch gute Gewinnchancen gehabt), sondern glaubte ein Matt erspäht zu haben - was sich dann allerdings "nur" als Dauerschach entpuppte. Als er dieses im Überschwang auch noch verschmähte, wurde Klaus förmlich zum - glücklichen - Sieg gezwungen.

Somit hing nun alles an Fabian. Zunächst ging im Mittelspiel in einer königsindischen Struktur einiges schief. Sein Damenflügel ging komplett verloren und am Königsfügel wurden seine verzweifelten Leichtfigurenangriffe ebenfalls  zurückgeworfen. Wie es dann passieren konnte, das sich später der gesamte Königsfügel des Gegners in Luft auflöste und stattdessen Fabian mit einer 3-Bauernwalze jetzt den Weißen ansprang, habe ich leider nicht mitbekommen. Leider fehle Fabian jetzt die Präzision. Der Gegner opferte seine beiden Leichtfiguren gegen die Bauernmasse  und das Endspiel mit Läufer und Springer gegen König war in der Endspurtphase nicht zu gewinnen.

Aber: damit hatten wir 4½ : 3½ gewonnen. Scheint das Standardresultat in den Auseinandersetzungen mit diesem Gegner zu sein (gelegentlich allerdings auch andersrum).

5 SK Kelheim 1920 1 DWZ ELO - SW Nürnberg Süd 1 DWZ ELO 3½ - 4½
1 2 Gießmann, Stephan 2173 2259 - 3 Kordts, Wolfgang 2172 2212 1 - 0
2 6 Frieser, Klaus 2047 2151 - 4 Reis, Gerhard 2146 2202 1 - 0
3 7 Blodig, Constantin 1961 1932 - 5 Van Ginkel, Pieter 2130 2188 0 - 1
4 8 Kreuzer, Helmut 2065 2127 - 6 Stiller, Jürgen 2120 2199 0 - 1
5 9 Maurer, Heinrich 1989 2115 - 8 Saathoff, Richard 2092 2154 0 - 1
6 10 Weigert, Wilhelm 1919 2021 - 9 Redzepovic, Irfan 2099 2139 1 - 0
7 11 Steibl, Hans-Dieter, Dr. 2007   - 12 Meulner, Klaus 2062 2123 0 - 1
8 13 Baur, Stephan 1932   - 19 Meulner, Fabian 1947 1901 ½ - ½
Schnitt: 2011 2100 - Schnitt: 2096 2139  

 Am 19.1.2014 empfangen wir den den Aufsteiger aus der Regionalliga Nordost und derzeitigen Tabellendritten SC 48/88 Erlangen:

RangMannschaft12345678910MPktBPkt
1. SK Schweinfurt 2000 e.V. 1 **           6 6 8 - 0 23,0
2. SC 1959 Obernau 1   **     5     8 - 0 18,5
3. SC Erlangen 48/88 e.V. 1     **   4     7 - 1 18,5
4. SW Nürnberg Süd e.V. 1       **   5   6 - 2 17,5

Leider haben die Kehlheimer immer noch nicht die Partien eingegeben, die ich, wenn dies geschehen ist, nachreichen werde.