Bezirksliga 2a: Geglückte Revanche der vierten Mannschaft gegen SC Jäklechemie 1

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In der letzten Saison hatte unsere vierte Mannschaft gegen SC Jäklechemie 1 in der Bezirksliga 2a noch mit 2:6 verloren (da waren wir allerdings nur zu siebt angetreten). Und auch dieses Mal, am letzten Sonntag, den 3.11., sprach die Papierform (=DWZ) eher für unseren Gegner. Aber es kam anders. Es wurde ein kampfbetonter Wettkampf. Kein einziges Remis! Und wir hatten das bessere Ende für uns und schafften (mit etwas Glück) ein 5:3 und damit die Revanche!

 

Der Wettkampf begann wenig verheißungsvoll für uns. Günter Diebel, der kurzfristig als Ersatz an Brett acht eingesprungen war, verrechnete sich in eigentlich ausgeglichener Stellung bei einem Schlagabtausch. Und schon war die Qualität verloren. Danach war er chancenlos und musste nach 37 Zügen die Segel streichen.

Nicht besser ging es Waldemar Klein mit Schwarz an Brett eins. Er antwortete gegen das weiße 1.d4 mit 1…f5, und es entwickelte sich ein typisch holländisches Szenario: Schwarz attackierte am Königsflügel und Weiß am Damenflügel. Bloß hatte sich der schwarze Angriff irgendwann festgefahren und die Partie wurde zu einem Spiel auf ein Tor. Weiß gewann bald die Qualität, ohne jegliche Kompensation für Schwarz. Waldemar musste in hoffnungsloser Stellung die Waffen strecken. Spielstand also 0:2. Immerhin freuen wir uns, dass Waldemar wieder dabei ist – beim ersten Wettkampf in Dombühl hatte er verletzungsbedingt gefehlt (auch das gibt’s!).

An Brett vier antwortete meine Gegnerin, Kristin Braun, auf mein 1.d4 mit Königsindisch. Ausgangs der Eröffnung fühlte ich mich sehr wohl in meiner Stellung und dachte, besser zu stehen. Nach der Partie sagte mir Kristin das Gleiche: Auch sie meinte, besser gestanden zu sein. Ein bekanntes Phänomen… Und wer hatte Recht? Das sei dahingestellt. Jedenfalls ließ sich Kristin im 17. Zug zu einem zweifelhaften Bauernvorstoß verleiten, dem sie sogleich einen handfesten Fehler folgen ließ: Sie stellte einen Bauern ein und musste, um weitere sofortige Verluste zu verhindern, den Damentausch zulassen. Damit verlor ihre Stellung schnell jeden Halt. Meine Figuren kamen in dominierende Stellungen und bald ging der zweite schwarze Bauer verloren und dann der dritte. Wenig später gab Kristin auf – unser Anschlusstreffer zum 1:2!

In welcher chronologischen Reihenfolge die nächsten drei Partien endeten, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls verloren wir nur eine davon, die von Achim Augustin mit Schwarz an Brett drei. Achim spielte wie üblich 1…d5 gegen 1.e4. Die Eröffnung lief aber nicht gut für ihn. Weiß brachte durch Angriffe auf die exponierte skandinavische Dame seine Figuren in überlegene Stellungen. Ab dem 15. Zug ließ er eine Opferkombination vom Stapel, die wahrscheinlich „unnötig“ war. Unnötig insofern, als Weiß mit „nüchternem“ Spiel wohl sicherer zum Ziel gekommen wäre. Aber Achim ließ sich von den Opfern anscheinend so beeindrucken, dass er die beste Gegenwehr verpasste und im 20. Zug die Dame einstellte. Er kämpfte noch elf Züge weiter, aber für eine verlorene Sache.

Dafür brachten die Ersatzspieler Georg Pühn und Roland Dyroff zwei Siege nach Hause! Georg, mit Weiß an Brett sechs, provozierte im 14. Zug eine Schwächung der schwarzen Bauernstellung und nützte das schön aus. Im weiteren Verlauf eroberte er eine Figur und erhielt schließlich entscheidenden Königsangriff, den er mit einem netten Schlußzug beendete – nicht schwer zu sehen, aber doch hübsch anzuschauen. Schwarz gab einen Zug vor dem Matt auf.

Roland wählte Sizilianisch an Brett sieben und bekam es mit der geschlossenen Variante zu tun. Seine Gegnerin versuchte einen Bauernsturm am Königsflügel, den Roland schön konterte. Es blieben nur Schwächen am weißen Königsflügel und auch der König kam in Gefahr, denn Weiß hatte kurz rochiert. Die schwarzen Figuren drangen entscheidend in die weiße Stellung ein und eroberten die weiße Dame. Kurz danach war Schluss.

Damit hatten wir Gleichstand erreicht: 3:3! Es liefen noch die beiden Partien von Peter Thürauf an Brett zwei und von Bajram Llugiq an Brett fünf. Peters Partie gegen Dennis Adelhütte, den Mannschaftskapitän von Jäkle, war dramatisch verlaufen. Es hatte mit einem (angenommenen) Damengambit begonnen. Peter (mit Weiß) bekam den Gambitbauern zwar wieder zurück, aber Schwarz hatte sich dabei zwei verbundene Freibauern auf a5 und b4 verschafft. Im weiteren Verlauf wurden alle Leichtfiguren abgetauscht, und nun hätte Dennis mehrfach die Gelegenheit gehabt, seine Freibauern entscheidend in Szene zu setzen. Stattdessen ging er auf Bauernjagd und ließ Peter damit die Zeit, einen Freibauern nach d7 vorzustoßen. Der kostete Schwarz schließlich einen Turm, wonach ein Materialverhältnis von zwei Türmen (Weiß) gegen einen Turm plus vier Bauern (Schwarz) auf dem Brett stand. Auf dem Papier eine fast ausgeglichene Bilanz, aber schnell dominierten die beiden weißen Türme die Stellung. Ein Bauer nach dem anderen ging verloren, und Schwarz musste aufgeben. Ein glücklicher Sieg für uns, aber Peter hat Kampfgeist gezeigt und die Chance genutzt, die ihm der Gegner bot.

Derweil hatte Bajram an Brett fünf mit Schwarz ein Endspiel mit Materialvorteil (Turm plus Springer und Läufer gegen zwei Türme) erreicht. Aber der Vorteil war nicht leicht zu verwerten, vor allem weil die schwarzen Leichtfiguren keine guten Felder und Angriffspunkte im weißen Lager fanden und Weiß seine Schwächen gut decken konnte. Eine Zeitlang ging es hin und her, ohne dass sich die Stellung wesentlich änderte. Und vielleicht hätte Weiß Remis halten können, wenn er einfach stillgehalten hätte. Konnte er aber nicht, ein Remis hätte seiner Mannschaft beim Spielstand von 4:3 für uns nicht mehr geholfen. Also versuchte er mit einem Bauernvorstoß aktiv zu werden. Bloß gab das dem Schwarzen ein schönes Einbruchsfeld für seinen Springer auf c4, und der vorgestoßene Bauer kam selbst schnell selbst in Gefahr. Danach ging es schnell bergab mit der weißen Partie – Endstand also 5:3 für uns!

2. Runde der Bezirksliga 2a am 03.11.19
1 SW Nürnberg Süd 4 DWZ - SC Jäklechemie 1 DWZ 5 - 3
1 1 Klein, Waldemar 1924 - 1 Killmann, Martin 2086 0 - 1
2 2 Thürauf, Peter 1845 - 2 Adelhütte, Dennis 2006 1 - 0
3 3 Augustin, Achim 1886 - 4 Kraus, Sebastian 1922 0 - 1
4 5 Rhein, Thomas 1823 - 5 Braun, Kristin 1952 1 - 0
5 6 Llugiq, Bajram 1827 - 6 Killmann, Reinmar, Dr. 1768 1 - 0
6 10 Pühn, Georg 1889 - 7 Bachhuber, Dominik 1934 1 - 0
7 12 Dyroff, Roland 1780 - 8 Roß, Sandra 1794 1 - 0
8 15 Diebel, Günter 1719 - 10 Bursian, Tim 1657 0 - 1
Schnitt:          

Damit stehen wir nach unserem Auftaktsieg in Dombühl mit 4:0 Punkten auf dem dritten Tabellenplatz und können dem letzten Wettkampf in diesem Jahr gegen den Aufsteiger SG Fürth 2 (am 1. Dezember) in Ruhe entgegensehen.

 

Bezirksliga B2a12345678910 PU  BR 
1.  SG Bad Windsheim/AN xx             6 A 6 4 : 0 12.0
2.  SF Fürth   xx       A     5 6 4 : 0 11.0
3.  SW Nürnberg Süd 4     xx A   5 5       4 : 0 10.0
4.  SGem 1882 Fürth 2.     H xx 4   6       3 : 1 10.0
5.  TSV Cadolzburg 1.       4 xx       A 3 : 1 9.5
6.  SC Jäklechemie N. 1.   H 3     xx       2 : 2 9.5
7.  SC Königsspr.Dombühl     3 2     xx A     0 : 4 5.0
8.  SC Heideck/HIP 2. 2         H xx     0 : 4 4.5
9.  SV Bubenreuth H 3           xx   0 : 4 4.5
10.  SK Rothenburg/T. 2. 2 2     H         xx 0 : 4 4.0