5.Mannschaft: Spitzenplatz trotz 4:4 gegen Postbauer-Heng 3 verteidigt

Kategorie: 5.Mannschaft  4009 hits

meulnerfabianMit satten 1½ Brettpunkten Vorsprung konnten wir unseren Spitzenplatz in der 5.Runde der Kreisliga 2 verteidigen, obwohl es gegen Postbauer 3 nur zu einem 4:4 reichte.

 Mannschaft12345678910MPBP
1. SW Nürnberg Süd 5 **   6 4 4   6     13 25,5
2. SK Nürnberg 1911 3   **     5   4 5 13 24,0
3. Zabo-Eintracht Nürnberg 4 2   **   5 3     9 19,0
4. SC Postbauer-Heng 3 4   **       4 7 8 24,0
5. SW Nürnberg Süd 6 3 3     ** 4     7 20,0

 Die Begegnung am 1.Brett hat Fabian kommentiert.

Unser sonst so solides Mittelfeld hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt.

Brett 3 und 4, ansonsten in dieser Saison ein Bollwerk, verloren relativ rasch.

Nach dieser weniger schönen raschen Überraschung schöpfte ich wieder Hoffnung. Eugene lieferte mit wackligem Mehrbauern ein solides Remis ab.

Und aus dem Mittelfeld leuchtete diesmal ein Turm heraus: Valentin. Erst triezte er seinen Gegner und dann traxelte er ihn ab. Oder umgekehrt. Michael Tal, ein russischer GM wurde einst als „ Zauberer von Riga“ bezeichnet. Wenn man die Kombinationslust von Valentin sieht, glaube ich, dass hier ein „Zauberer von Nürnberg“ heranwächst. Jedenfalls saß Valentin bereits zu Hause vor dem TV- Abendprogramm als ich gerade meine Eröffnungsphase beendet hatte. 1 ½ zu 2 ½  sah doch schon wieder nach Hoffnung aus.

IIn der Zwischenzeit hatte ich mich bereits auf einen Sieg an Brett 8 eingestellt. Mein Gegner Sfr. Pechmann hat mein strategisches Ziel, den c- oder b-Bauern zu gewinnen dadurch unterlaufen, dass er mir den c-Bauer schenkte. Danach verkniff ich mir meine bei mir so beliebte Fortsetzung im Hurrastil und opferte statt einer Figur 2 Tempi. Anschließend sah ich mir mit großer Freude zu, wie mein Gegner vergeblich Angriffsfelder suchte. Mit jedem Verteidigungszug, den ich machte, verbesserte sich im Gegenteil meine Angriffsstellung. Nachdem ich endlich zum Sturm blasen wollte, gab mein Gegner auf, sehr zum Leidwesen meines Adrenalinspiegels, der sich kurz zuvor nunmehr völlig umsonst ausgeschüttet hatte. Mein Kommentar: Pech Mann blieb unkommentiert. Also 2 ½ zu 2 ½ .

Fritz kam zu meinem Erstaunen in Zeitnot und aus dieser zu meinem noch größeren Erstaunen mit leichtem Vorteil. Ein Bauernendspiel mit je einem Springer wobei Fritzens Springer aktiver stand. Alle Kiebitze hatten das Gefühl, er könne gewinnen. In der danach folgenden Analyse zeigte sich wieder einmal, wie schwer Gefühle auf dem Schachbrett zu verwirklichen sind. Daher 3:3

Vyacheslav wählte an 7 diesmal die Schweizer Eröffnung mit der berüchtigten Emmentaler Variante. Ziel dieser Eröffnung ist es, Käse mit Löchern zu produzieren. Da half auch sein Zabo-Zaubertrank nicht mehr: 3:4

Jetzt hing alles an Brett 1. Dort fand die Schlacht der Giganten statt. Fabian und sein Gegner von Patzbauer hatten bisher in der Saison noch nicht einmal ein Staubkorn abgegeben. Nachdem Fabian den ersten Angriff abgewehrt hatte, in dem er den feindlichen Stürmer neutralisierte, wickelte er in ein Springerendspiel mit einer 2:1 Bauernmehrheit am Königsflügel ab. Auf meine bange Frage an Papa Klaus: „Kann man diese Stellung gewinnen“, erhielt ich die beruhigende Antwort: „ Der Fabian macht das schon“. Das Vertrauen in den Sohn war also stärker als in die Stellung. Nachdem ich aber sah, dass Fabian völlig entspannt zog, wusste ich: Rettung des Remis in Sicht. Und so kam es auch, Fabian gewann das Endspiel souverän und sicherte uns damit das Unentschieden.

{pgn}

[Event "Kreisliga 2"]
[Site "?"]
[Date "2013.02.01"]
[Round "5"]
[White "Stuermer, Martin"]
[Black "Meulner, Fabian"]
[Result "0-1"]
[ECO "A35"]
[PlyCount "90"]
[WhiteTeam "SC Postabauer-Heng 3"]
[BlackTeam "SW Nürnberg Süd 5"]
 
1. Nf3 d6 2. d4 g6 3. c4 Bg7 4. Nc3 Bg4 5. e3 c5 6. Be2 Nc6 7. O-O cxd4 8. Nxd4
(8. exd4 Nh6 {Mit der Idee Sf5 und Drck gegen d4.}) 8... Bxe2 9. Ndxe2 Nf6 10.
b3 O-O 11. Bb2 Qd7 12. Qd2 h5 $5 {Mehr oder weniger ein "Verzweiflungszug". Zu
ausgeglichenem Spiel führt beispielsweise 12...Tfd8.} 13. Rad1 h4 {Mit der
Idee 14...h3} 14. c5 (14. h3 $142 Qf5 {Ist unklar.}) 14... h3 15. Ng3 (15. cxd6
hxg2 16. Kxg2 Rfd8 17. f3 exd6 $11) 15... hxg2 16. Kxg2 Ne5 {Konsequent auf
Angriff gespielt!} 17. cxd6 Qc6+ 18. e4 ({Ich rechnete mit:} 18. Nd5 exd6 19.
e4 Nxd5 $11) 18... Rad8 $2 {Ermöglicht eine unangenehme Abwicklung.} (18...
Rfd8 $142) 19. Nd5 (19. dxe7 $1 {wäre richtig gewesen, z.B.:} Rxd2 20. exf8=Q+
Bxf8 (20... Kxf8 21. Rxd2 {Mit weißem Vorteil.}) 21. Rxd2 $14) 19... Nxd5 20.
Qxd5 Rxd6 $11 21. Qxc6 Rxc6 22. Rd5 (22. Bxe5 Bxe5 23. Rd7 Rc7 24. Rfd1 Rfc8
$15) 22... Ng4 23. Bxg7 Kxg7 24. Rd7 $2 (24. h3 Nf6 25. Rb5 b6 26. e5 Nd7 {Mit
angenehmer Stellung für Schwarz.}) 24... Rc2 25. Rd3 (25. Kg1 Rh8 26. h3 Rxh3
27. a4 e5 $15 (27... Nxf2 $5 28. Kg2 Rxg3+ 29. Kxg3 Nxe4+ 30. Kf4 f5 $44))
25... Rxa2 26. h3 Ne5 27. Rd5 Kf6 28. Rfd1 Rc8 29. R1d2 Rxd2 30. Rxd2 Rc3 31.
f4 Nf3 32. Rb2 Ne1+ 33. Kh2 e5 $1 (33... Rc2+ 34. Rxc2 Nxc2 35. e5+ Ke6 36. Ne4
{Erfordert noch größere Arbeit, gewinnt aber auch!}) 34. fxe5+ Kxe5 35. Ra2
Rc2+ 36. Rxc2 Nxc2 $19 37. Kg2 Nd4 38. b4 b5 39. Kf2 Nc2 40. Ne2 Nxb4 41. Ke3
Nc6 42. Nc3 a6 43. Nd5 a5 44. Nb6 a4 45. Kd3 a3 {Aufgabe.} 0-1

{end-pgn}

 

5. Runde am 01.02.13
1 SW Nürnberg Süd 5 DWZ - SC Postbauer-Heng 3 DWZ 4 - 4
1 2 Meulner, Fabian 1806 - 1 Stürmer, Martin 1819 1 - 0
2 3 Chadwell, Eugene 1704 - 3 Höppe, Dirk 1766 ½ - ½
3 4 Llugiq, Bajram 1676 - 5 Märtin, Eberhard 1610 0 - 1
4 5 Bala, Claudiu 1707 - 6 Stenger, Herbert 1591 0 - 1
5 6 Krasotin, Valentin 1603 - 7 Enenkiel, Holger 1556 1 - 0
6 7 Babichev, Vyacheslav 1646 - 8 Klinger, Klaus 1520 0 - 1
7 8 Kirch, Fritz 1694 - 11 Schermbach, Thomas 1503 ½ - ½
8 9 Berg, Winfried 1638 - 12 Pechmann, Klaus 1501 1 - 0
Schnitt: 1684 - Schnitt: 1608  

Als ich nach dem 4:4 sah, wie unendlich traurig Vyacheslav war, wünschte ich mir, er hätte gewonnen und ich an seiner Stelle verloren.

Aber nach 5 Spieltagen muss ich feststellen: Keiner meiner Mannen hat weniger als 50%. Respekt und Freude, in so einer Mannschaft zu spielen, wo die erfahrenen Hasen Fabian und Valentin uns Nachwuchsspielern eine weiße Weste präsentieren.