Maßarbeit! 4½:3½ - Sieg von SWS 5 gegen SC Heideck/Hilpoltstein 1 in der Bezirksliga 2b

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Kein Punkt mehr als nötig zum Sieg! Diese Losung hatte ich als Mannschaftsführer ausgegeben. Und alle hielten sich daran! Okay, im Ernst: Gegen den leicht favorisierten SC Heideck/Hilpoltstein 1 gelang uns mit der fünften Mannschaft in der Bezirksliga 2b am 8. November ein 4½:3½. Ganze Punkte holten Walter Belich, Waldemar Klein und ich (Thomas Rhein). Remis spielten Friedrich Siptitz, Günter Diebel und Wolfgang Rausch.

Wir spielten diesmal, statt wie sonst in der Fahrradwerkstatt, in der Cafeteria. Kein ganz optimaler Ort für Wettkämpfe am Nachmittag, wie sich herausstellte, vor allem bei gutem Wetter. Denn die Sonne schien zeitweise stark hinein, und Rollos oder Vorhänge gibt’s ja nicht. Zwar hatten wir die Spieltische schon vorsorglich in der „Schattenseite“ des Raums aufgestellt und die meisten Bretter blieben verschont, doch zwei Spieler (von uns!) wurden vorübergehend unangenehm geblendet, und ihre Bretter mussten umplatziert werden. Ab 16 Uhr war’s dann endgültig vorbei mit der unfreiwilligen Erleuchtung.

 

Waldemar hatte Weiß an Brett 4 und lieferte sich mit seinem Gegner einen längeren Positionskampf, der hin und her wogte. Schließlich schien Schwarz in Vorteil zu kommen.

Es sah so aus, als wäre sein Angriff im Zentrum und am Königsflügel nicht mehr abzuwehren. Aber Waldemar hatte einen überraschenden Konter in petto. Plötzlich stand Schwarz vor der Alternative Matt oder Damenverlust und musste die Segel streichen.

 

Ähnlich verlief die Partie von Walter an Brett 7. Auch sein Gegner hatte die Initiative und ging zum anscheinend entscheidenden Angriff über. Auch er hatte dabei zu wenig an die Sicherheit seines eigenen Königs gedacht. Das nutzte Walter mit einem Qualitätsopfer aus. Und wie in Waldemars Partie blieb auch Walters Gegner nur noch die Wahl zwischen Matt und Damenverlust. Punkt Nummer zwei für uns.

 

In meiner Partie an Brett 1 mit Schwarz behandelte mein Gegner die Eröffnung ungenau und so hatte ich bald die Initiative. Nach 15 Zügen gewann ich mit einem netten taktischen Trick einen Bauern. Danach standen die Zeichen eigentlich auf Sieg, nur verlor ich den Faden und ließ Weiß wieder ins Spiel kommen. Zum Glück war meine Stellung immer noch besser und ich kriegte wieder die Kurve. Mein Gegner bzw. sein König kam mir dann entgegen und lief in ein Mattnetz. Bzw. er konnte Matt nur durch Verlust entweder einer Figur oder eines ganzen Turms vermeiden, ohne jede Kompensation. Er entschloss sich zu Letzterem. Danach ging es, bis er schließlich aufgab, noch geschlagene 20 Züge weiter. Na ja, Schwamm drüber…

 

Die Niederlage von Vyacheslav Babichev an Brett 6 war unglücklich. Slawa hatte gegen einen starken Gegner ein ausgeglichenes Läuferendspiel erreicht. Eigentlich standen alle seine Bauern sicher. Eigentlich konnte keiner der beiden Könige in die gegnerische Stellung eindringen. Eigentlich war die Stellung wohl Remis. Doch der Gegner manövrierte unverdrossen weiter, bis Slawa sich zu einer Schwächung seiner Bauernstellung verleiten ließ. Danach ging‘s leider unaufhaltsam bergab.

 

Von den Remisen von Fritz, Günter und Wolfgang habe ich nicht viel mitbekommen, nur so viel, dass Günter das Glück des Tüchtigen hatte. Nach Qualitätsverlust sah es nicht gut aus für ihn. Aber er wehrte sich zäh. Weiß fand kein Durchkommen und gab die „Quali“ endlich zurück. Es entstand ein Turmendspiel, in dem Günters Gegner keine reellen Gewinnchancen mehr hatte bzw. sah.

 

Wolfgangs Partie endete als vorletzte und brachte den halben Punkt, der uns zum Sieg noch gefehlt hatte. So konnten wir einigermaßen entspannt den Ausgang der längsten und wahrscheinlich interessantesten Partie des Wettkampfs verfolgen: Peter Thürauf mit Weiß an Brett 2. Peter hatte sich von der DWZ-Zahl seines Gegners nicht beeindrucken lassen und ihn aus der Eröffnung heraus mächtig unter Druck gesetzt. Er erreichte großen Raumvorteil und Chancen auf einen Bauerndurchbruch am Damenflügel. Von Gegenchancen des Schwarzen war lange nichts zu sehen. Zwischen dem 25. und dem 30. Zug stand Peter vielleicht objektiv auf Gewinn. Dann wählte er wohl die falsche Abzweigung: Statt den Druck weiter zu verstärken oder auch einfach abzuwarten, forcierte er eine Abwicklung, bei der er zwar die Qualität gewann, aber dem Gegner gefährliche Freibauern zugestehen musste. Auch danach war die Stellung vielleicht noch haltbar, aber unangenehm zu spielen. Nach langem Kampf konnte der Gegner seine Freibauern schließlich entscheidend in Szene setzen. Schade. Endstand somit 4½:3½.

 

Fazit: Wir freuen uns über zwei Mannschaftspunkte, mit denen nicht unbedingt zu rechnen war! Diese Saison wird nicht leicht für uns. Das ist abzusehen. Die Konkurrenz ist stark, wie schon der Saisonauftakt (2:6-Niederlage bei Schwanstetten 1) gezeigt hat. Jetzt können wir wieder etwas optimistischer sein.

2 SW Nürnberg Süd 5 DWZ - SC Heideck/Hilpoltstein 1 DWZ 4½ - 3½
1 1 Rhein, Thomas 1900 - 1 Fink, Martin 1847 1 - 0
2 2 Thürauf, Peter 1800 - 2 Kirchner, Norbert 2013 0 - 1
3 3 Rausch, Wolfgang sr. 1846 - 3 Wegmann, Wolfgang 1901 ½ - ½
4 4 Klein, Waldemar 1840 - 4 Korth, Manfred, Dr. 1891 1 - 0
5 5 Diebel, Günter 1700 - 5 Ruderer, Thomas 1768 ½ - ½
6 7 Babichev, Vyacheslav 1712 - 6 Perner, Bastian 1880 0 - 1
7 8 Belich, Walter 1884 - 7 Strnad, Alfred 1869 1 - 0
8 11 Siptitz, Friedrich, Dr. 1863 - 9 Ruderer, Maximilian 1728 ½ - ½
Schnitt: 1818 - Schnitt: 1862  

 

In der Tabelle liegen wir nach zwei Spieltagen auf Platz 7 in einem breiten Mittelfeld von vier Mannschaften mit jeweils 2:2 Punkten.

 

RangMannschaft12345678910MPktBPkt
1. SV Lauf 1 **               6 4 - 0 12,5 - 3,5
2. SK Schwanstetten 1   **     6   6       4 - 0 12,0 - 4,0
3. SK Neumarkt 1     **       4     3 - 1 8,5 - 7,5
4. SC NT Nürnberg 4     **           2 - 2 9,0 - 7,0
5. SC Erlangen 48/88 3   2     **         2 - 2 7,5 - 8,5
6. SK Nürnberg 1911 2         **       2 - 2 7,0 - 9,0
7. SW Nürnberg Süd 5   2         **     2 - 2 6,5 - 9,5
8. SC Uttenreuth 1     4       **     1 - 3 6,5 - 9,5
9. SC Heideck/Hilpoltstein 1             **   0 - 4 6,0 - 10,0
10. SC Forchheim 3 2               ** 0 - 4 4,5 - 11,5

 

Am 22. November geht’s zum nächsten Wettkampf, bei Noris-Tarrasch 4.