5te erzielt 4:4 beim Tabellenführer Lauf

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Der Tabellenerste gegen den –letzten, ein klarer Fall? Von wegen! Wir, die fünfte Mannschaft, waren dem SV Lauf 1 im Wettkampf der Bezirksliga 2b am vergangenen Sonntag ein ebenbürtiger Gegner und holten ein verdientes 4:4 und einen wichtigen Mannschaftspunkt. Walter Belich und Hans Fuchs, unser Mann aus Lauf, gewannen ihre Partien. Dazu kamen vier Remisen.

 

Gerade war mal eine halbe Stunde vergangen, da führten wir schon 1:0. Der Gegner von Walter am siebten Brett hatte einen ganz schlechten Tag erwischt und, kaum hatte die Partie richtig begonnen, glatt eine Figur eingestellt. Walter war gar nicht glücklich über diesen geschenkten Sieg. Es gelang uns nur mit Mühe, ihn zu trösten ;-)

Dann folgten drei Remisen, beginnend mit meiner Partie am ersten Brett. Sie verlief wenig aufregend. Nach 20 Zügen Positions-Geschiebe hatte ich eine etwas bessere Stellung erreicht, wusste aber nicht recht weiter. Mein Gegner auch nicht… Bei Günter Diebel an Brett 5 dauerte es etwas länger. Hier gingen dem Remis einige Verwicklungen voraus, die schließlich in ein materiell gleichstehendes Endspiel mündeten. Wolfgang Rausch holte am dritten Brett gegen den DWZ-stärksten Spieler der Laufer Mannschaft einen halben Punkt. Zeitweise sah es für ihn sogar nach mehr aus: ein Turmendspiel mit je drei Bauern am Königsflügel und einem freien Mehrbauern auf der a-Linie. Aber der Gegner beherzigte die Tarrasch-Regel: der Turm hinter den Freibauern, und verteidigte sich letztlich erfolgreich.

Nach dieser kleinen Remis-Serie kam wieder ein voller Punkt für uns. Hans Fuchs, unser Edelreservist, in Lauf zu Hause, enttäuschte uns nicht. Mit Schwarz an Brett 8 manövrierte seinen Gegner gekonnt aus und brachte einen Freibauern auf die dritte Reihe. Dieser wurde nach diversen Abtäuschen zu einer Großmacht. Den Rest wollte sich Weiß nicht mehr zeigen lassen und streckte die Waffen.

Damit lagen wir mit 3½:1½ vorne. Ein Punkt fehlte noch zum Sieg. Ein Punkt aus drei noch laufenden Partien. Aber diesen Punkt sollten wir nicht mehr holen. Zunächst ging die Partie von Peter Thürauf mit Schwarz am zweiten Brett verloren. Peter kam mit einem isolierten Damenbauern aus der Eröffnung, hatte dafür eine gute Figurenstellung. Das sah haltbar aus, aber das sagt sich leicht… Weiß schaffte es, die Schwerfiguren abzutauschen, so dass er mit einem guten Springer gegen Peters schlechten Läufer verblieb, und drang endlich entscheidend in die schwarze Stellung ein.

Nur noch 3½:2½, und ein Blick auf die beiden letzten Partien verhieß nichts Gutes. Sollten wir gar ganz leer ausgehen und ohne Mannschaftspunkt heimfahren? Das verhinderte zum Glück Waldemar Klein (Brett 4). Er stand, nach einem wohl zu gewagten Bauernraub, bedenklich und musste die Qualität geben, ohne dass er damit seine Stellung befreit hätte. Sein König und seine Figuren blieben am Brettrand eingepfercht. Kein Gegenspiel in Sicht. Aber da zeigte Waldemar seine Defensiv-Qualitäten und baute mit zwei Springern und einem Bauern eine Art Festung. Der Gegner fand kein Durchkommen. Schließlich fiel ihm nichts Besseres ein als eine dreimalige Stellungswiederholung.

Mit diesem Remis war wenigstens ein Mannschaftspunkt für uns gesichert. Und die letzte Partie? Slawa Babichev mit Schwarz am sechsten Brett und sein Gegner lieferten sich einen wirklich dramatischen und aufregenden Kampf, der bis kurz vor 20 Uhr, also fast über die volle Distanz ging. Erst sah es nach einem schnellen Sieg für Weiß aus. Bei entgegengesetzten Rochaden brachte er eine ganze Batterie von Figuren gegen den kurz rochierten schwarzen König in Stellung, der zudem seinen Bauernschutz verloren hatte. Kaum zu glauben, dass Schwarz das überlebt hat, und wie er es geschafft hat, das habe ich nicht mitbekommen. Jedenfalls wendete sich das Blatt und Schwarz hatte plötzlich einen Turm mehr. Wahrscheinlich ließ Slawa hier einen möglichen Sieg liegen. Andererseits war sein König weiter exponiert und die Stellung extrem taktisch und schwer zu berechnen. Irgendwie schlug Weiß zurück und gewann die schwarze Dame für einen Turm. Slawa kämpfte nun mit zwei Türmen gegen die weiße Dame, jede Seite hatte außerdem zwei Leichtfiguren. Jetzt stand auch der weiße König nicht mehr sicher. Die schwarzen Türme waren eine Macht und die Partie stand auf Messers Schneide. Aber als ich das nächste Mal aufs Brett schaute, hatte sich Weiß einen gefährlichen Freibauern verschafft, der Schwarz letztlich die Qualität kostete. Vielleicht wäre sogar das, mit Turm und Läufer gegen die Dame, für Slawa noch zu halten gewesen, zumal Weiß nur noch wenige Minuten auf der Uhr hatte. Aber es sollte nicht sein. Schade!

6. Runde am 14.02.16
2 SV Lauf 1 DWZ - SW Nürnberg Süd 5 DWZ 4 - 4
1 1 Leopold, Christian, Dr. 1962 - 1 Rhein, Thomas 1900 ½ - ½
2 2 Hanisch, Friedrich 1999 - 2 Thürauf, Peter 1787 1 - 0
3 4 Fiedler, Lars 2057 - 3 Rausch, Wolfgang sr. 1846 ½ - ½
4 5 Bayer, Marius 1920 - 4 Klein, Waldemar 1840 ½ - ½
5 6 Vielsäcker, Dirk 1915 - 5 Diebel, Günter 1697 ½ - ½
6 8 Scherb, Ansgar 1746 - 7 Babichev, Vyacheslav 1722 1 - 0
7 9 Zach, Andreas 1808 - 8 Belich, Walter 1884 0 - 1
8 11 Walter, Manfred 1619 - 9 Fuchs, Johann, Dr. 1893 0 - 1
Schnitt: 1878 - Schnitt: 1821  

Endstand somit 4:4. Ein wichtiger Mannschaftspunkt, der uns vom Tabellenende weg und auf den siebten Platz bringt! Wahrscheinlich reicht dieser Platz, wenn wir ihn bis zum Saisonende halten, für den Klassenerhalt. Unser Restprogramm in der Liga bestreiten wir gegen drei Mitkonkurrenten im Abstiegskampf.

 

RangMannschaft12345678910MPktBPkt
1. SV Lauf 1 ** 6 4     4 6   10 - 2 32,0
2. SK Schwanstetten 1 2 **     6 5 6   3 8 - 4 27,5
2. SC NT Nürnberg 4 4   ** 4     5 8 - 4 27,5
4. SK Neumarkt 1     ** 4   4 8 - 4 26,0
5. SC Erlangen 48/88 3   2 4 **   5 4   6 - 6 24,0
6. SK Nürnberg 1911 2 3     **   3 6 - 6 23,0
7. SW Nürnberg Süd 5 4 2 4 3   **     4 - 8 20,0
8. SC Forchheim 3 2   5   **   4 - 8 18,0
9. SC Heideck/Hilpoltstein 1     4   ** 3 - 9 21,5
10. SC Uttenreuth 1   5 3 4     ** 3 - 9 20,5

Am 28.2., dem nächsten Spieltag, geht es gegen Uttenreuth, danach, an den beiden letzten Spieltagen, folgen die zweite Mannschaft von Nürnberg 1911 sowie Forchheim 3. Es bleibt also spannend!