Mit der zweiten Mannschaft von SK Nürnberg 1911 und unserer fünften Mannschaft trafen am vergangenen Sonntag, dem 3.4., in der 8.Runde der Bezirksliga 2b zwei Teams mit ungefähr gleichem DWZ-Schnitt aufeinander, für die es beide um Punkte im Abstiegskampf ging. Da war ein enges und hart umkämpftes Match zu erwarten.
Und so kam es auch. Der Wettkampf zwischen der zweiten Mannschaft von SK Nürnberg 1911 und unserer fünften Mannschaft dauerte fast fünfeinhalb Stunden und endete mit einem 4:4-Unentschieden. Wolfgang Rausch, Günter Diebel und Slawa Babichev holten ganze Punkte, ich (Thomas Rhein) und Peter Thürauf remisierten. Ob wir nun absteigen oder die Klasse halten, das bleibt bis zum letzten Spieltag in der Schwebe.
Bevor es bei SK 1911 zur Sache ging, versammelten wir uns draußen vor dem Spiellokal zum jährlichen Mannschaftsfoto, aufgenommen von unserem Vereinsfotografen Richard, der zu diesem Zweck eigens per Fahrrad anreiste…
Peter remisierte schnell.
Günter brachte uns bald darauf in Führung.
In welcher Reihenfolge die nächsten Partien endeten, habe ich nicht mehr in Kopf. Jedenfalls holte Wolfgang noch einen Punkt für uns.
Dem standen drei Siege der Gastgeber an den Brettern 4, 7 und 8 gegenüber.
Damit stand es nach viereinhalb Stunden, gegen halb sieben Uhr, 3½ - 2½ für SK 1911. Es liefen noch zwei Partien: die meine an Brett 1 und die von Slawa Babichev an Brett 6. Ich hatte in einem Endspiel, mit Turm und Leichtfigur auf jeder Seite, sage und schreibe drei Bauern weniger. Eine hoffnungslose und aufgabereife Stellung. Aber mit der Aufgabe wäre zugleich der Mannschaftskampf verloren gewesen. Also fischte ich noch ein wenig im Trüben. Mit unerwartetem Erfolg: mein Gegner verlor den Faden und machte Fehler. Ich konnte zwei der gegnerischen Bauern unschädlich machen und rettete mich in die bekannte Remisposition von König gegen König, Läufer und „falschen“ Randbauern.
Also stand es 4:3 gegen uns, und wird brauchten einen Sieg von Slawa, um wenigstens einen Mannschaftspunkt mit nach Hause zu nehmen. Slawa konnte ein wildes Turmendspiel mit beiderseits weit vorgerückten Freibauern zu seinen Gunsten abwickeln und sich eine Dame holen. Nachdem alle Bauern vom Brett verschwunden waren, stand er mit Dame gegen Turm theoretisch auf Gewinn. Aber dieses Endspiel hat es ja in sich, und mir kamen schon Bedenken, ob Slawa den Gewinn innerhalb von 50 Zügen findet, zumal seine Rest-Bedenkzeit rapide dahinschmolz. Nichts für schwache Nerven! Slawa schaffte es schließlich, mit noch zwei Minuten auf der Uhr, in rund 30 Zügen. Das war, nach einigen unglücklichen Niederlagen, endlich sein erster Sieg in der Bezirksliga-Saison!
Und zugleich das 4:4 für die Mannschaft.
8. Runde am 3.4.16 | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
3 | SK Nürnberg 1911 2 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 5 | DWZ | 4 - 4 | ||
1 | 1 | Pannek, Matthias | 1935 | - | 1 | Rhein, Thomas | 1900 | ½ - ½ |
2 | 2 | Leibing, Kai-Ingo | 1821 | - | 2 | Thürauf, Peter | 1778 | ½ - ½ |
3 | 3 | Hennig, Andreas | 1800 | - | 3 | Rausch, Wolfgang sr. | 1846 | 0 - 1 |
4 | 4 | Huger, Horst | 1790 | - | 4 | Klein, Waldemar | 1840 | 1 - 0 |
5 | 6 | Dereser, Marc | 1750 | - | 5 | Diebel, Günter | 1697 | 0 - 1 |
6 | 7 | Ammon, Ronald | 1778 | - | 7 | Babichev, Vyacheslav | 1722 | 0 - 1 |
7 | 8 | Zimmer, Frank, Dr. | 1747 | - | 8 | Belich, Walter | 1884 | 1 - 0 |
8 | 9 | Steger, Otmar | 1929 | - | 12 | Billmann, Andreas | 1816 | 1 - 0 |
Schnitt: | 1818 | - | Schnitt: | 1810 |
Die Tabellensituation vor dem letzten Spieltag verheißt oben wie unten ein spannendes Finale.
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MPkt | BPkt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | SV Lauf 1 | ** | 4 | 5½ | 6 | 2½ | 6½ | 4 | 6 | 5½ | 12 - 4 | 40.0 | |
2. | SC NT Nürnberg 4 | 4 | ** | 3½ | 4 | 5½ | 5½ | 4 | 5½ | 5 | 11 - 5 | 37.0 | |
3. | SK Neumarkt 1 | 2½ | 4½ | ** | 4½ | 4½ | 2½ | 4 | 6½ | 4 | 10 - 6 | 33.0 | |
4. | SK Schwanstetten 1 | 2 | 3½ | ** | 6 | 5 | 6 | 5½ | 2½ | 3 | 8 - 8 | 33.5 | |
5. | SC Erlangen 48/88 3 | 5½ | 4 | 3½ | 2 | ** | 5 | 5½ | 4 | 3 | 8 - 8 | 32.5 | |
6. | SK Nürnberg 1911 2 | 1½ | 2½ | 5½ | 3 | ** | 4 | 3 | 4½ | 5½ | 7 - 9 | 29.5 | |
7. | SW Nürnberg Süd 5 | 4 | 2½ | 4 | 2 | 3 | 4 | ** | 4½ | 5 | 7 - 9 | 29.0 | |
8. | SC Forchheim 3 | 2 | 4 | 1½ | 2½ | 2½ | 5 | ** | 5½ | 4½ | 7 - 9 | 27.5 | |
9. | SC Heideck/Hilpoltstein 1 | 2½ | 2½ | 5½ | 4 | 3½ | 3½ | 2½ | ** | 5½ | 5 - 11 | 29.5 | |
10. | SC Uttenreuth 1 | 3 | 4 | 5 | 5 | 2½ | 3 | 3½ | 2½ | ** | 5 - 11 | 28.5 |
Aufsteigen wird entweder Lauf 1 oder Tarrasch 4, wobei Lauf mit einem Mannschaftspunkt mehr die besseren Karten hat.
Und unten? Die Abstiegsregelung ist schon sehr hart für die Mannschaften der B2. Es wird drei von ihnen erwischen, und vielleicht wird eine Mannschaft am Saisonende mit 8:10 Punkten absteigen. Die letzten fünf Mannschaften sind gefährdet. Aber noch keine steht als Absteiger fest, alle fünf haben noch rechnerische Chancen auf den Klassenerhalt. Die beiden Teams am Tabellenende, Uttenreuth und Heideck/Hilpoltstein, haben gerade überraschende Siege gelandet. Sie können theoretisch noch den rettenden siebten Tabellenplatz erreichen, aber nicht mehr aus eigener Kraft. Vor ihnen stehen SK 1911 2, wir und Forchheim 3, alle mit 7:9 Mannschaftspunkten. Wir haben somit ein echtes Endspiel gegen Forchheim 3 am letzten Spieltag, dem 17. April daheim im Südstadtforum. Forchheim braucht einen Sieg (RR: siehe deren Kampfansage Das Endspiel ruft). Uns reicht ein 4:4, dann ist der Klassenerhalt geschafft – und zugleich wäre damit sichergestellt, dass wir in der nächsten Saison mit zwei Mannschaften in der Bezirksliga vertreten sind. Also drückt uns die Daumen!
Andreas Billmann krempelte nach überstandener Krankheit die Ärmel hoch.
Seiner Holländischen Verteidigung ging es leider danach gegen Otmar Steger weniger gut :-\