Knapp daneben ist auch vorbei.
Wir waren in der 4.Runde der Kreisliga 1 am 19.1.2018 zu Gast beim einzigen Schachclub der Region, der einen noch sperrigeren Namen hat als wir:
es empfing uns die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft Mühlhof-Reichelsdorf/Schwabach (Im folgenden SG M-R/S 2... sieht aus wie das Kürzel einer ansteckenden Krankheit, sind aber eigentlich ganz nette Leute. Nur manche haben die unangenehme Angewohnheit, nach einem abgelehnten Remisangebot zu gewinnen. Wenn das kein schlechter Charakter ist!)
Meine eigene Partie war lange langweilig, bis ich mich zu einer brillianten Opferkombination hinreißen ließ, die vorne und hinten Löcher hatte und reines Wunschdenken war. Also hatte ich einen Springer weniger für 2 Bauern, der Gegner ein Läuferpaar (nur eins, zum Glück!). Zwar schien er sich kaum bewegen zu können, aber nach schwacher Fortsetzung von mir war meine Figurenkoordination auch schnell wieder hinüber.
Hier das abschreckende Beispiel zum Thema: Wunschdenken und böses Erwachen
An dieser Stelle, mit einer Figur weniger, frägt mich Reinhard, ob er das Remisangebot annehmen solle.
Ich riet ihm, weiterzuspielen, und irgendein Mythologisches Höheres Wesen (im folgenden MHW, nicht zu verwechseln mit dem Theologischen Höheren Wesen, kurz THW) möge mich dafür strafen.
Was tut man mit einer Minusfigur, wenn die Kombination daneben ging?
Remis anbieten! Ich war so frech (oder verzweifelt).
In dem Augenblick fiel unser Brett 1, dass uns doch in den ersten 3 Runden soviel Freude bereitet hatte. Leider war ihm der Französische Vorstoß ungeläufig und er musste schnell seine Waffen strecken.
Und mein Gegner schenkt mir ein Remis und verzichtet darauf, mich vernichtend zu schlagen!
Leider verlor auch ein gewisser C.Körber an Brett 2, dafür gewannen die beiden Günters: Diebel und Leuschner. Letzterer mit einem besonders hübschen Schlussbild:
Fritz Kirch remisierte und analysierte ein sehr unterhaltsames und wildes Morra-Gambit, indem er nur zwei Bauern opferte und nicht wie es sonst seine Art ist zwei Figuren.
Meister Babichev hielt ein Turmendspiel mit einem Bauern weniger Remis.
Doch es rächte sich am Ende, dass R.Kauer auf meinen unweisen Rat hin weitergespielt hatte. Irgenwann passierte ihm wohl ein Fehler und er verlor am Ende (er kann zwar auch mit einem Minusturm gewinnen, wie wir wissen, aber das gelingt leider nicht immer) und mit dieser letzten Partie dann auch die Mannschaft. SO KNAPP! Wie schade!
4. Runde am 19.1.18 | ||||||||
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5 | SG M-R/Schwabach 2 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 5 | DWZ | 4½ - 3½ | ||
1 | 2 | Niklaus, Günter | 1864 | - | 1 | Wagner, Alexander | 1695 | 1 - 0 |
2 | 3 | Hörath, Michael | 1789 | - | 3 | Körber, Christian | 1700 | 1 - 0 |
3 | 4 | Novotny, Johannes | 1741 | - | 5 | Kirch, Fritz | 1707 | ½ - ½ |
4 | 5 | Gauer, Dennis | 1710 | - | 6 | Babichev, Vyacheslav | 1701 | ½ - ½ |
5 | 6 | Pechan, Willi | 1712 | - | 7 | Leuschner, Günter | 1703 | 0 - 1 |
6 | 7 | Schmiedgen, Tobias | 1694 | - | 8 | Pörzgen, Michael | 1729 | ½ - ½ |
7 | 8 | Oberndörfer, Dieter | 1684 | - | 9 | Kauer, Reinhard | 1682 | 1 - 0 |
8 | 11 | Reuschl, Stefan | 1720 | - | 11 | Diebel, Günter | 1643 | 0 - 1 |
Schnitt: | 1739 | - | Schnitt: | 1695 |
Nächste Runde am 2.2. zuhause gegen Zirndorf 2...