7.Mannschaft: 5:3 gegen Freystadt 1 /Postbauer Heng 5

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Das war eindeutig unser bisher schwerster Gegner. Keine Partie endete Remis. Es war wie erwartet ein harter Kampf um die Aufstiegsplätze, unnötig spannend geworden durch unsere Schlappe gegen Zirndorf (siehe Leidensbericht letzte Runde).

RgMannschaft12345678910MPktBPkt
1. SW Nürnberg Süd 7 **   5   6 4 6 6 6 19 - 1 38,5
2. SF Altenfurt   **   5 4 19 - 1 37,5
3. SG Freystadt/Postbauer-Heng 5 3   ** 5   15 - 6 36,5
4. SG M-R/Schwabach 4   ** 6   6 6 15 - 6 35,0

 Die Dramaturgie folgte teils bereits bekannten Mustern. Volker ,,Komme-als-Letzter-gewinne-als-Erster" Elpelt setzte sich um Punkt 19.32 Uhr ans Brett und meldete wie immer als Erster einen Punkt, wenn auch etwas später als erwartet. Keine Eilzulage diesmal, ein anerkennendes Schulterklopfen muss reichen.

Vor diesem ersten Punkt hatte ich - Michael Pörzgen - zum taktischen Mittel des frühen Remisangebotes gegriffen. Mein Königsinder war etwas zäh geraten und der Gegner stand vor der Wahl, im nächsten Zug  seinen Angriff zu starten (und seine Königsstellung zu schwächen) oder mein Angebot anzunehmen. Seine Zeit und meine Stellung waren leicht schlechter. Sein Mannschaftskapitän erwog die allgemeine Lage und beschied auf ,,Uhr laufen lassen". So konnte ich mit meinem Gegner auf dem Gang entspannt plaudern.

Nach dem ersten Punkt für uns durch Volker musste Thomas Jakob leider einsehen, dass ihm Schwarz wohl doch nicht so gut steht (die meisten seiner Partien der letzten Zeit spielte er bisher mit Schwarz). So war der Punktestand wieder ausgeglichen. 1:1

Inzwischen war meine Stellung mangels eines gegnerischen Zuges unverändert leicht schlechter, mein Gegner zeigte allerdings erste Zeitnot-Symptome. Im 14. Zug startete er seinen Angriff mit vielleicht etwas mehr als einer halben verbliebenen Stunde auf der Uhr. Ich hatte inzwischen eine erholsame Pause gehabt und vertiefte mich in die Aufgabe, meine Aufgabe zu vermeiden. Ganz gegen meinen Charakter machte ich ihm das Leben schwer. Er opferte einen ganzen Turm und hatte gesehen, dass mein König bei Todesstrafe nicht wiedernehmen konnte. Aber mein Königsindischer Läufer kam schließlich doch noch zum Zug, einem Zwischenzug (dieses schöne deutsche Wort wird auch in der englischen Schachliteratur verwendet) oder vielmehr sogar einem Zwischenschach. Schon hatte mein König ein Luftloch und der Turm wurde gefressen. Es folgte ein wilder Angriff, den es zu überstehen galt und es stand 2:1.

Willibald Eisenmann machte seinem Namen Ehre und erhöhte zum 3:1. Richard Saathoff spielte bei uns gar nicht mit aber überbrachte die frohe Nachricht, Simon Erlbecks Gegner habe seine Dame eingestellt. 4:1

Hatten wir es geschafft? Oh Nein! Aus den verblieben drei Partien ein Remis zusammenzukratzen erwies sich als schwere Aufgabe. Vor allem für die Zuschauer.

Robert Höhenberger war der beste Kandidat, zeigte Kampfgeist und sein Gegner machte wenig Fortschritte.

Marty Ehmer gewann durch eine gut durchdachte Kombination die Qualität und verlor selbige in euphorischem Leichtsinn zwei Züge später wieder. Ihm blieb ein Endspiel mit einem Bauern weniger und dem Gegner gelang der Anschlusstreffer zum 4:2.

Adrian ,,Siegreich" Siegl musste mit einem Leichtfigurenopfer fertig werden, für das sein Gegner drei Bauern und offene Linien für 2 Türme bekam. Nach einem schlechten Zug hätte er eigentlich in einer kurzen Variante einen Turm und die Partie verlieren müssen. Aber in beiderseitiger Zeitnot und unter wachsendem Zuschauerdruck sahen das nur die kundigen Kiebitze.

Adrian machte schließlich doch noch den wichtigen fünften Punkt und behält zusammen mit Volker Elpelt eine makellose Bilanz.

Robert Höhenberger musste beim Stand von 5:2 weiterkämpfen. Irgendwann machte er einen ungenauen Zug, geriet in eine gedrückte Stellung und bei an sich gleichem Material unter Zugzwang (noch ein schönes deutsches Wort aus englischer Schachliteratur). So blieb ihm kurz vor Mitternacht nur noch das tröstliche Gefühl, dass die Mannschaft schon gewonnen hatte und sein Gegner sich nur wenig über den Sieg freuen konnte.

5 SW Nürnberg Süd 7 DWZ - SG Freystadt/Postbauer-Heng 5 DWZ 5 - 3
1 1 Siegl, Adrian 1727 - 1 Kestler, Dirk 1760 1 - 0
2 3 Höhenberger, Robert 1613 - 2 Wisura, Timm 1742 0 - 1
3 4 Pörzgen, Michael 1589 - 3 Rupp, Gerhard 1599 1 - 0
4 6 Ehmer, Marty 1558 - 4 Pröbster, Johannes 1497 0 - 1
5 7 Elpelt, Volker 1531 - 5 Vierlinger, Richard 1437 1 - 0
6 8 Erlbeck, Simon 1526 - 6 Dötterl, Michael 1262 1 - 0
7 9 Jakob, Thomas Erich   - 10 Münch, Hans-Martin 1214 0 - 1
8 10 Eisenmann, Willibald 1495 - 12 Bauer, Patrick 1306 1 - 0
Schnitt: 1577 - Schnitt: 1477  

Zum Abschied baten uns unsere Gegner noch, auch gegen Altenfurt so hart zu kämpfen und zu gewinnen. Den Gefallen werden wir ihnen gerne tun. Am 12.4. haben wir dazu auswärts Gelegenheit in der vorletzten Runde der Saison.