7. Mannschaft gewinnt gegen 6. überraschend ungefährdet trotz fehlendem Mannschaftskapitän und ohne Spieler Nr. 1
- jetzt mit 3 Partien zum Nachspielen -
Die vereinsinternen Duelle in der Kreisliga finden bekanntlich sehr früh in der Saison statt, um möglichen Absprachen entgegenzuwirken, bisher traditionell in der ersten Runde. Diesmal trafen wir erst in der 3. Runde am 21.11.2014 als Tabellennachbarn an der Spitze aufeinander. Dadurch bekam der Spielabend noch eine zusätzliche Würze.
Die Ereignisse im Vorfeld schienen gegen uns zu spielen.
Am Mittwoch galt noch die virtuelle Bestbesetzung mit non-playing captain Robert Weidenhöfer.
Am Donnerstagabend bat Roland Dyroff dringend um einen Ersatzspieler und Autofahrer und bekam unser Brett 1 Reinhard Kauer.
Am Freitagabend wenige Stunden vor Spielbeginn musste Robert Weidenhöfer absagen und setzte den Chronisten als Vertretung ein.
Und bis kurz vor 19.30 sah es so aus, als spielten wir in Unterzahl gegen die favorisierte 6. Mannschaft. Aber in letzter Minute konnte ein Ringtausch eingefädelt werden. Richard Pfallers 8. Mannschaft bekam Marco Weidinger als Ersatz für Desider Schiesser. Dieser spielte wiederrum in unserer 7. am 8. Brett gegen den Kapitän der 6. Mannschaft, Horst Bertram. Und um 19.35 war unsere Aufstellung komplett und die Uhren frei für das Spitzenduell.
Natürlich waren auf diese Weise alle Vorbereitungen auf Gegner und Figurenfarbe Makulatur.
Brett 3
Das hinderte Robert Höhenberger nicht daran, ein schnelles Remis gegen Werner Müller zu erreichen. Schon nach einer Stunde um 20.37 war seine Stellung mit Schwarz wahrscheinlich sogar leicht besser.
Brett 4
Winfried Berg hatte sich auf Robert Höhenberger und ein schnelles entspanntes Remis eingestellt und bot mir dieses nach fünf spanischen Zügen an. Ich machte ihn höflich auf die Gepflogenheit aufmerksam, dass dabei eine Zugabgabe üblich sei, woraufhin er mich mit Sg4 zur Ablehnung und unvorsichtigem Spiel provozierte. Es ergab sich eine wilde taktische Partie, in der ich ihm fast auf den Leim gegangen wäre. Der S auf g4 hing sechs Züge lang. Dann allerdings hätte er wegziehen sollen …
Mit einer Figur weniger spielte Winfried solange auf Matt, bis es mir gelang, meine Dame für seine beiden Türme zu geben und mit Mehrbauern und zwei L und T gegen D endlich Ruhe aufs Brett zu bekommen.
Während meiner Partie gab ich die Devise aus, eine Mehrfigur zu haben. Ich bot meinen Mehrspringer Marty Ehmer an, damit er ihn wie beim Tandem einsetzen kann. Leider spielte Marty mit Weiß und hatte zu dem Zeitpunkt schon 2 Bauern weniger. Trotzdem schien er durch mein Angebot und die übliche Dopingschokolade (siehe Bericht Runde 1) angespornt.
Brett 8
Inzwischen liess mich Unruhe an Brett 8 erst aufhorchen und dann noch mehr Hoffnung schöpfen, denn Desider Schiesser erwies sich als treffsicherer Joker und wir gingen sogar in Führung. (Partie folgt)
Brett 1
Diese wurde leider durch einen Verlust an Brett 1 ausgeglichen. Jörg Ackermann hatte einen schwarzen Tag und war nach eigenen Worten schon lange nicht mehr so zusammengeschoben worden wie gegen C. Bala.
Brett 7
Noch traute ich mich nicht, an einen Mannschaftserfolg zu glauben. Michael Berntgen hatte sich auf Weiß vorbereitet und wurde mit Schwarz von B. Llugiq kalt erwischt. Aber die Kiebtize machten mich darauf aufmerksam, dass auf den verbleibenden drei Brettern immer die 7. Mannschaft in Vorteil war.
Brett 6
Serguei Ionov hatte seinen Gegner im Griff und stand gegen H. Rost wohl auf Gewinn. Leider liess er sich von einem geopferten Bauern in ein Dauerschach locken und vergab einen halben Punkt.
Brett 5
Volker Elpelt (in Saison 2012/13 auch schon Eilzug Elpelt genannt) spielte gegen Fritz Kirch, für den das Wort „Zeitnot“ erfunden wurde. Volker hatte am Ende eine Qualität gegen weißen L und gefährliche Bauern. Vielleicht hätte er sogar eine Figur gewinnen können, traute sich aber wohl nicht eben wegen der Freibauerdrohung. Im Endspiel rannen die Sekunden auf Fritz Uhr dramatisch. Für die Kiebitze bot sich ein spannender Krimi. Bei gleicher Zeit auf den Uhren wäre die Stellung schwer zu gewinnen gewesen, auch wenn es Volker am Ende gelang, den König von seinem Freibauern abzudrängen.
Brett 5: Fritz Kirch - Volker Elpelt 0:1 |
Es stand 4 zu 3 und ein Remis reichte uns.
Brett 2
Nur noch Marty Ehmer und V. Babichev spielten. Inzwischen hatte Marty 2 Bauern mehr, aber dafür wenig Zeit. Ein Remis würde reichen und war mehrfach durch Dauerschach zu erzwingen. Aber Marty strapazierte unsere Nerven und spielte als geübter und abgezockter Blitzer auf Gewinn. Den vergab er dann unnötigerweise. Der Chronist stellte ihm noch eine Dame für die immanente Umwandlung bereit, diese (und weitere andere) wurde ihm allerdings von Winfried Berg wieder weggenommen. So endete dieser Marathon friedlich nach Mitternacht und mit dem letzten halben Punkt.
2 | SW Nürnberg Süd 7 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 6 | DWZ | 4½ - 3½ | ||
1 | 2 | Ackermann, Jörg | 1663 | - | 1 | Bala, Claudiu | 1748 | 0 - 1 |
2 | 3 | Ehmer, Marty | 1637 | - | 2 | Babichev, Vyacheslav | 1699 | ½ - ½ |
3 | 4 | Höhenberger, Robert | 1612 | - | 3 | Müller, Werner | 1675 | ½ - ½ |
4 | 5 | Pörzgen, Michael | 1606 | - | 4 | Berg, Winfried | 1661 | 1 - 0 |
5 | 6 | Elpelt, Volker | 1573 | - | 5 | Kirch, Fritz | 1656 | 1 - 0 |
6 | 7 | Ionov, Sergey | 1541 | - | 6 | Rost, Harald | 1650 | ½ - ½ |
7 | 9 | Berntgen, Michael | 1510 | - | 7 | Llugiq, Bajram | 1647 | 0 - 1 |
8 | 16 | Schiesser, Desider | 1436 | - | 8 | Bertram, Horst | 1619 | 1 - 0 |
Schnitt: | 1572 | - | Schnitt: | 1669 |
Wiedermal haben wir mit 4 ½ zu 3 ½ nur knapp gewonnen. Anders als in den letzten Runden haben wir diesmal sogar Brettpunkte liegenlassen.
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | MPkt | BPkt |
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1. | SW Nürnberg Süd 7 | ** | 4½ | 4½ | 4½ | 9 - 0 | 13,5 - 10,5 | |||||
2. | SW Nürnberg Süd 6 | 3½ | ** | 5½ | 5½ | 6 - 3 | 14,5 - 9,5 | |||||
3. | Zabo-Eintracht Nürnberg 4 | 3½ | ** | 4½ | 4½ | 6 - 3 | 12,5 - 11,5 | |||||
4. | SC Noris-Tarrasch Nürnberg 7 | 3½ | ** | 5 | 4 | 4 - 4 | 12,5 - 11,5 |