ELO verloren - Neue Freunde gewonnen

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Da wir einige Tage vorher angereist sind, nutzten wir die Gelegenheit, unser ehemaliges Mitglied Adelbert Röckl beim Faaker-See-Open zu besuchen. Er zeigte sich überrascht und erfreut, sodass er uns für den nächsten Tag zu einer gemeinsamen Wanderung um den Aichwaldsee eingeladen hat. Bei der anschließenden Jause holte sich Adelbert noch wertvolle Eröffnungstipps, die er dann am Abend in einen ganzen Punkt ummünzen konnte.

Am Samstag startete dann das 23. Internationale Schachopen Feffernitz:

Unser Webmaster Richard berichtete bereits vom schachlichen Geschehen, deshalb konzentrieren wir uns jetzt hier aufs Rahmenprogramm des Turniers.

Feffernitz liegt eingebettet zwischen den vier bekannten Seen Kärntens (Faaker See, Ossiacher See, Weißensee, Millstätter See)

Leider hatten wir dieses Jahr mit dem Wetter wenig Glück (letztes Jahr durchgehend +30°C),wodurch uns die Lust auf Baden genommen wurde. Wir mussten uns also aufs "Autowandern" konzentrieren. Das umliegende Alpenhochland mit seinen Panoramastraßen gab uns dazu ausreichende Möglichkeiten.

Nachdem wir uns wertvolle Tipps von der Turnierleitung eingeholt hatten, starteten wir unser Freizeitprogramm mit einem Trip zum Goldeck. Bei unserer Abfahrt betrug die Außentemperatur stolze 20°C, die bei Ankunft am Gipfel auf bescheidene 9°C gesunken war. Fabian war nur im T-Shirt unterwegs, deshalb mussten wir die angefangene Wanderung vorzeitig abbrechen, um Schadensbegrenzung zu betreiben. Klaus hatte natürlich schon Plan-B bereit, was eine sofortige Rückkehr ins Tal zur Folge hatte. Wir werden eventuell eine Auszeichnung für den kürzesten Goldeck Besuch bekommen. Vielleicht hätten wir deshalb die Mautkosten von 13€ zurückfordern sollenZwinkernd

So fuhren wir guter Dinge zum schönen Weißensee, wo laut Turnierdirektor Hemut Löscher einige Szenen des James Bond Films "Der Hauch des Todes" gedreht wurden. Das Navi führte uns zielsicher zum Ostufer des Sees, um dann festzustellen, dass die Straße endete und ein Forankommen nur noch mit dem Boot möglich war. Eine fünfstündige Wanderung zum nächsten Ort wurde einstimmig abgelehnt. Um den Tagesausflug zu retten, entschlossen wir uns eine ausgiebige Mahlzeit im Restaurant am Campingplatz einzunehmen.

Nach diesem doch ziemlich aufregenden Start in den Urlaub konzentrierten wir uns auf weniger aufregende Ausflüge und begaben uns die nächsten Tage auf Städtetouren.

Am Donnerstag nahmen wir an der geführten Wanderung der Turnierleitung teil. Sie führte uns vom Spielsaal an einem kleinen Bach zum Örtchen Kellerberg hier überquerten wir die Drau und begaben uns somit auf den Rückweg. Die 20 Teilnehmer wurden am Ende der Wanderung von der nostalgischen Draufähre übergesetzt um eine abschliessende Jause mit Kärntner Spezialitäten und Getränken einzunehmen. Besonders zu erwähnen bleibt die hervorragende Führung der Wanderung durch Herrn Löscher sowie die komplette Kostenübernahme durch den Veranstalter.

Inspiriert von Vortag machten wir uns am Freitag auf um unseren Hausberg (Mirnock) einen Abschiedsbesuch abzustatten.

Von unserem Vermieter holten wir uns letzte Informationen zur Anfahrt. Wenige Meter nach der Gaststätte von Franz Klammer erreichten wir den angestrebten Parkplatz wo uns eine abgesperrte Schranke an der Weiterfahrt hinderte. Inzwischen befanden wir uns auf einer Höhe von 1100 ü.NN. Da Vater Meulner üblicherweise mehr Zeit mit dem Vorbereiten der Ausflüge als mit Schachanalysen verbrachte, war diesem durchaus bewusst, das noch ca. 600 Höhenmeter bis zur Alm zu überwinden waren. Diesmal mit teilweise zwei dicken Jacken ausgestattet entschieden wir uns für den kurvenreichen Forstweg. Als wir die 5te Kehre passierten fragte Fabian das erste Mal ob wir nicht lieber umkehren sollten. Was der Rest der Familie energisch verneinte. Doch zum Glück gibt es moderne Medien und so wurden wir fortan mit Melodien von Hans Söllner, Böhse Onkelz und deutschen Schlagern versorgt. An Kehre 7 oder 8 kam es daraufhin zu einem kleinen "Familienzerwürfniss" weil der 2 Vorstand des SW Nbg. Süd (in der Familie 1Vorstand) befand das diese Musik nicht in die Berge passt. Das (heimliche) weibliche Familienoberhaupt nutzte die Gelegenheit der Stille, ihre eigenen Melodien (welche sie schon auf der Fahrt nicht hören durfte) durchs Gebirge schallen zu lassen. Als uns kurz darauf ein Auto überholte, die Insassen winkten, lächelten und fröhlich an uns vorbeifuhren, war die Laune kurzzeitig auf dem Tiefpunkt und die Gipfelerstürmung ernsthaft gefährdet. Erst die klare Ansage vom Oberhaupt, das er leider auch nicht wisse wie lange es noch dauert und keine Ahnung habe ob die Alm geöffnet sei, sorgte für neuen Mut. Leider hatten wir die Getränke vergessen und mussten unseren Durst am Wasserfall stillen.

Bei Kehre 12, 13 oder 14 erwähnte jemand das wir diesen Weg auch wieder zurücklaufen müssen , was zu einem längeren Schweigen führte. Die Kühe am Wegesrand würdigten uns keines Blickes, hatten jedoch zur Folge das nun auch noch zahllose Fliegen an unseren Leibern zu laben begannen. Inzwischen hatten wir ein Hinweisschild (Gingeralm 1/2 h) vernommen, was uns zum Weiterlaufen animierte. Mangels Akku verabschiedeten sich nun auch die Smartphones. Neue Hoffnung keimte auf bei Kehre 24, als wir eine Holzhütte vermuteten welche sich bei näherem hinrobben nicht als Fata Morgana entpuppte. Getrübt wurde die 1 Freude bei Klaus als er seinen Gegner aus Runde 6 sitzen sah, welcher ihm eine vernichtende Niederlage in 21 Zügen beigefügt hatte.

Gestärkt durch eine ordentliche Jause ließen wir beim Abstieg unsere Revuekörper durch die Spitzkehren gleiten, schalteten gekonnt auf "Gänsemarsch" um als uns ein Stier den Weg versperrte und ließen uns auch durch einsetzenden Dauerregen nicht mehr entmutigen.

Als wir zur Abendrunde im Spiellokal erschienen lobte uns der Gegner aus Runde 6 mit einem " ihr seids ja eh guat aufi kimma" und machte die gute Mirnockluft für den ersten Sieg nach 5 sieglosen Runden verantwortlich.

Am Samstag nach der Siegerehrung traten wir mit Muskelkater die Heimreise an. Zuvor nutzten wir noch die Gelegenheit um uns bei der Turnierleitung und dem Versorgungsteam für ein hervorragendes Turnier zu bedanken.

Fazit: Liebevolles, familiäres Urlaubsturnier mit zahlreichen Extras (kaltes Buffet, Verlosung von Sachpreisen vor jeder Runde, geführte Wanderung)

In Feffernitz fühlt man sich auch als nicht Titelträger bestens betreut.

die Meulner´s