Liebe Schachfreunde,
das letzte Up-Date zu „Schach ohne Grenzen“ ist eine Weile her. Trotzdem waren wir nicht untätig.
Bis vor Kurzem spielten wir jeden Dienstag in der Gemeinschaftsunterkunft Tillystrasse. Nachdem diese Einrichtung auch inzwischen geschlossen wurde, hatten wir Anfragen von vier anderen Unterkünften.
Die unserem Schachclub am nächsten liegende ist in der Gugelstraße 91. Dort gibt es jeden Dienstag um 19 Uhr ein Begegnungscafe, das sehr gut besucht wird. Ich habe ein paar Schachspiele als Spende zurückgelassen und werde dort nächsten Dienstag wieder spielen. Es gab ein nettes Wiedersehen mit bekannten Gesichtern vom Hiroshima-Platz.
Der Helferkreis freut sich jederzeit über Unterstützung. Der Raum ist zwar sehr voll und eng, aber Schach und Dame haben auf dem Tisch immer noch Platz.
Beim letzten Mal gab es außerdem Kaffee, Stollen, Erdnüsse, Chips, Mandarinen, Limonade... und viele Gespräche. Die Bewohner im Haus kommen aus Syrien, Irak, Armenien, Äthiopien und wahrscheinlich noch anderen Weltgegenden.
Einer meiner syrischen Gegner dort hat meinem Königsinder routiniert den Zahn gezogen und ich hatte Glück, Remis zu halten. Da er auch schon Donnerstags bei uns im Club zu sehen war, dürfen wir vielleicht auf einen starken Neuzugang hoffen.
Den Spielabend im Kohlenhof haben wir nach einem zweiten Versuch aufgegeben. Aber unser Flyer hängt am Schwarzen Brett als Einladung an alle. Und immer wieder finden Gäste aus aller Welt ihren Weg zu uns in den Club, wo sie sich unauffällig unter euch Schachfreunde mischen.
Die Art, wie Gäste an unserem Spielabend aufgenommen werden, hat mir immer sehr gefallen. Ob diese Gäste aus Armenien oder Altenfurt sind, Farsi oder Fürtherisch reden,
ob wir ihre Namen aussprechen können oder unsere Zungen dabei verrenken, spielt keine Rolle. Vielleicht ist das für euch auch völlig normal und selbstverständlich. Ich bin trotzdem immer wieder erstaunt und ein bischen stolz, daß unser Verein wirklich so cool ist, wie ich immer behaupte.
Frohe Weihnachten!
Michael Pörzgen