Überraschend deutliches 5:3 gegen SG Anderssen/Nürnberg 1978 3

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Wir haben SG Anderssen/Nürnberg 1978 3 vom Tabellenplatz über uns vertrieben und uns hinter unserer 6. Mannschaft eingereiht.

Helmuts pinkes Spielbrett mit grünen Figuren hatte als Analysebrett im Flur seine Premiere. Neben Thomas Werner und Gabriel Varga (beide 4. Mannschaft) war es sicher die schrillste Farbkombination des Abends und sorgte für viel Gesprächsstoff.

Außerdem ging zu Spielbeginn eine volle  Flasche „Cola-Mix-Limonade“ zu Bruch und eine Flasche Bier wurde im weiteren Verlauf des Abends am Boden umgestoßen und verschüttet, beides an Brett 4. Die Limonade war eine Heimflasche, das Bier ein Gast-Getränk.

Wir spielten ohne Serguei Ionov an Brett 8 in Unterzahl aber Stammbesetzung. Unsere Gegner mussten auf ihre ersten beiden Spieler verzichten und entsprechend aufrücken.

 

Simon Erlbeck an Brett 6 wunderte sich über das Ausbleiben seines Gegners und gewann nach genau einer Stunde als Erster.

Ich war inzwischen in einem Königsindischen Tunnel und verbrauchte deutlich mehr Zeit als mein Gegner. Denn nach dem eindrucksvollen Vortrag am Vortag von Gerhard Reis zum Thema Raum war ich mir meiner Eröffnungswahl nicht mehr so sicher. Dazu noch erstmalig ein 4-Bauernangriff. Aber mein Gegner zog auch noch einen 5. Bauern, nämlich nach h3. Das war wohl etwas zu viel. Ich griff früh sein Zentrum an, er tauschte auch noch seinen schwarzfeldrigen Läufer und rochierte kurz zu den schwarzen Löchern. Ich stellte einen Springer auf g3 und nach einem hinterhältigen Läuferschach und Läuferrückzug übersah mein Gegner eine Drohung. Nach 25. Zügen gab er auf, von der Hässlichkeit seiner Stellung und dem Verlust dreier Bauern deprimiert.


Die dramatischen Ereignisse an Brett 1 und 2 blieben mir Dank meines Tunnels (aus dem mich auch mehrere Putzeinsätze an Brett 4 nicht herausholen konnten) verborgen. Volker Elpelt wehrte sich zäh gegen das Nachwuchstalent Felix Nagel und wurde fast erdrückt. Zum Glück hatte Felix nicht dem gleichen Vortrag am Vortag* gelauscht wie ich. Und Volker konnte ein sehr wichtiges Remis halten.

Robert Höhenberger traf mit seiner Lieblingseröffnung auf einen Gegner, der wusste, was man dagegen spielt. Zwischendurch war Robert wohl mal platt. Aber sein heimlich hinter einer Gruppe von Bauern versteckter Turm deckte noch die 2. Reihe und Schwarz verlor seine vorgerückten Monsterfreibauern. Es gab noch ein Figurenopfer, ein Figurenrückopfer und das Spektakel endete remis.

Robert Weidenhöfer wollte wegen Müdigkeit eigentlich früh Remis anbieten, wurde aber von seinem Gegner heimtückisch daran gehindert. Trotz unserer Führung sah er sich genötigt, mit 2-3 Mehrbauern die Partie in ein Springerendspiel überzuleiten. Müde musste er sich durch weitere gefühlte 30 Züge in klar gewonnener Stellung schleppen. Am Ende hatte er 5 Mehrbauern und hätte wohl auch im Schlaf nicht mehr verloren.

Wir hatten 4 Punkte und auf Brett 4 und 7 sah es vielversprechend aus. Michael Berntgen erfuhr den Punktestand, als er gerade über ein Remisangebot seines Gegners nachdachte. Er nahm es mannschaftsdienlich an und musste sich dafür eine Standpauke vom kiebitzenden Peter Konsek abholen. Dank DWZ und Körpergröße hatte Peter den Überblick und sah den Gewinnplan.

Und Marty spielte seine Spanische Partie bis zu einem besseren Endspiel und stand klar auf Gewinn. Nein, doch nicht, schade. Doch! Den Zug hatte ich nicht gesehen! Nein doch nicht. Oder gewinnt er jetzt? Was macht der Gegner denn noch? Ach das?? Tja, am Ende doch Remis, kaum zu glauben, das Schwarz dieses Endspiel noch halten konnte.

 

5 SW Nürnberg Süd 7 DWZ - SG Anderssen/Nürnberg 1978 3 DWZ 5 - 3
1 1 Elpelt, Volker 1602 - 3 Nagel, Felix 1480 ½ - ½
2 2 Höhenberger, Robert 1598 - 4 Dietrich, Thomas 1678 ½ - ½
3 3 Pörzgen, Michael 1601 - 5 Weber, Willibald 1576 1 - 0
4 4 Ehmer, Marty 1567 - 6 Pohl, Rainer 1472 ½ - ½
5 5 Erlbeck, Simon 1520 - 7 Töpfer, Friedrich 1486 + - -
6 6 Weidenhöfer, Robert 1506 - 8 Keller, Adam 1467 1 - 0
7 7 Berntgen, Michael 1514 - 11 Bode, Sascha 1235 ½ - ½
8 8 Ionov, Serguei 1507 - 12 Nagel, Ekkehard 1108 - - +
Schnitt: 1551 - Schnitt: 1437  


Ein erfreulicher Abend, auch Dank des früh gesicherten Aufstiegs der 4. Mannschaft. Ein gemeinsamer traditioneller Besuch im „Sowieso“ scheiterte leider am nicht auffindbaren „Sowieso“.

So war es zum Abschluss ein launiger kleiner Spaziergang durch die Südstadt.

 

 Mannschaft12345678910MPktBPkt
1. SC Postbauer-Heng 3 **   4   5 19 - 1 34,5
2. SG M-R/Schwabach 3   ** 5 5 4   5 5 19 - 1 34,0
3. SW Nürnberg Süd 6 3 **   5   15 - 6 35,5
4. SW Nürnberg Süd 7 4 3 ** 5 6     10 - 10 27,5
5. SG Anderssen/Nürnberg 1978 3 3 **     5 9 - 12 25,5
6. SF Altenfurt   4 2   ** 4 8 - 11 25,0
7. SC Noris-Tarrasch Nürnberg 7 3     ** 4 7 - 13 26,5
8. Zabo-Eintracht Nürnberg 4 3     ** 3 6 - 15 23,5
9. SG Anderssen/Nürnberg 1978 2 3   3 4 4 5 **   5 - 14 26,0
10. SK Freystadt 3     ** 3 - 18 22,0



Nächste und vorletzte Runde ist am 4.4. auswärts gegen Zabo-Eintracht 4.


(*Für Freunde des billigen Wortwitzes: im Verlauf des Abends fiel noch die Bemerkung, dass es in Franken viele frankophile gäbe.)