In dieser Saison haben wir die Unterzahl unfreiwillig zu unserem Markenzeichen gemacht und den Mannschaftsnamen umgedeutet. Wie schon in den Runden gegen Post-der-Bauer-hängt 3, Freystadt (mit 4 Ausfällen und 3 Ersatzspielern), Altenfurt und Anderssen/Nürnberg 1978 3 griff ich am 4.4.2014 gegen Zabo 4 zu diesem taktischen Trick der Mannschaftsaufstellung. Und der Mut zur Lücke hat sich wieder ausgezahlt. 5 Mal Unterzahl (in Worten FÜNF), davon drei Mal gewonnen, ein Unentschieden (gegen favorisierte Postbauern) und einmal verloren (in der Nacht des Grauens in Freystadt). Nicht schlecht für die 2. Kreisliga.
Simon Erlbeck fehlte an Brett 5, (0:1) Robert Weidenhöfer, Michael Berntgen und Serguei Ionov rückten auf. Der Abend verlief zunächst betont unspektakulär. Die ersten vier Spiele endeten mit sehr unterschiedlichen Remis.
Mein Gegner kam fünf Minuten nach Uhrenfreigabe und spielte etwas, das für mein ungeübtes Auge nach Pirc aussah. Im 12. Zug zog er erstmals einen Bauern auf die fünfte Reihe. Einen Tausch später bot ich Remis und mein Gegner nahm zur beiderseitigen Erleichterung an. (Leider hatte ich dadurch Zeit, in der Gaststube nebenan dem HSV zuzuschauen, wie er gegen Bayer 04 gewinnt. Schlecht für den Club.)
Etwas später bat Robert um Remiserlaubnis. Ein paar Züge vorher stand er seiner Ansicht nach fast auf Verlust (was wohl doch ein Gespenst war). Das entstandene Endspiel Springer und Turm gegen Läufer und Turm bei symmetrischen Bauern war was für Experten, sah aber sehr ausgeglichen aus.
Danach bot Robert Höhenberger in leicht besserer Stellung Remis, sein Gegner lehnte ab und bereute es sehr. Robert sah sich gezwungen, auf Gewinn zu spielen, bis sein Gegner endlich selbst ums Remis bettelte.
Schließlich bat mich Serguei Ionov um Rat, ob er das Remisangebot seines Gegners annehmen sollte. Die Stellung gab zwar nichts her, aber er wollte weiterspielen. Also versuchte er noch eine Weile, seinen Gegner zu melken, aber es wollte keine Milch kommen. (2:3)
Es blieben Volker Elpelt, Marty Ehmer und Michael Berntgen.
Michael Berntgen konnte nach einer kleinen „Erst-die-Deckungsfigur-schlagen- dann-eine-Figur-gewinnen“- Kombi mit Springer und Läufer für den Turm und zwei Mehrbauern auf Gewinn spielen. Diesmal wollte er nichts anbrennen lassen und schaffte den Ausgleich. (3:3)
Marty Ehmer hatte einen Bauern in der gegnerischen dritten Reihe mit einem Läufer zementiert und manövrierte im freien Raum dahinter mit seinen beiden Türmen. Irgendwann konnte er den König einklemmen. Sein Gegner hätte die Qualität geben müssen, um mit Läufer und Turm noch Chancen zu haben. Stattdessen zog er seinen König auf die Grundreihe zurück. Alle Kiebitze und auch der Gegner selbst sahen das einzügige Matt. Nur Marty nicht. Was zu Bissspuren im rechten Zeigefinger des Mannschaftsführers führte. Zum Glück holte Marty das Matt dann kurz darauf noch nach. (4:3)
Mit 4 Punkten im Rücken blieb noch Volker Elpelts Turmendspiel. In der Party hatte es erst so ausgesehen, als hätte sich sein Springer vergaloppiert. Aber es gab immer noch einen Zug, der den abgehängten Springer weiterleben ließ und am Ende stand jeder nur noch mit Turm und drei Bauern da. „Das Turmendspiel hat der Teufel gesegnet“, meinte Michael Berntgen. Erst sah es so aus, als ob Volker gewinnen müsste. Dann vergab er seine Chancen und verlor schließlich einen Bauern. Aber dieser Randmehrbauer machte seinem Gegner keine Freude und am Ende gewann Volker mit seinem Remis kurz vor Mitternacht den Mannschaftspunkt. (4 ½ : 3 ½ )
In der letzten Runde gegen Anderssen/Nürnberg 1978 2 am 9.5. zuhause werden wir auf Robert Höhenberger verzichten müssen. Ich überlege noch, ob ich einen Ersatzspieler aufstellen werde.
2 | Zabo-Eintracht Nürnberg 4 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 7 | DWZ | 3½ - 4½ | ||
1 | 1 | Schmid, Stefan | 1657 | - | 1 | Elpelt, Volker | 1602 | ½ - ½ |
2 | 2 | Kögler, Christian | 1524 | - | 2 | Höhenberger, Robert | 1598 | ½ - ½ |
3 | 3 | König, Larry | 1685 | - | 3 | Pörzgen, Michael | 1601 | ½ - ½ |
4 | 4 | Krebs, Karsten | 1544 | - | 4 | Ehmer, Marty | 1567 | 0 - 1 |
5 | 5 | Hasenöder, Matthias | 1560 | - | 6 | Weidenhöfer, Robert | 1506 | ½ - ½ |
6 | 6 | Tränkl, Jürgen | 1545 | - | 7 | Berntgen, Michael | 1514 | 0 - 1 |
7 | 7 | Koblenz, Christoph | 1513 | - | 8 | Ionov, Serguei | 1507 | ½ - ½ |
8 | 8 | Raudner, Joachim | 1381 | - | + - - | |||
Schnitt: | 1551 | - | Schnitt: | 1556 |
Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MPkt | BPkt | |
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1. | SG M-R/Schwabach 3 | ** | 5½ | 5 | 5 | 5½ | 4½ | 4 | 5 | 5 | 22 - 1 | 39,5 | |
2. | SC Postbauer-Heng 3 | 2½ | ** | 4½ | 4 | 4½ | 4½ | 5 | 5½ | 6½ | 19 - 4 | 37,0 | |
3. | SW Nürnberg Süd 6 | 3 | 3½ | ** | 6½ | 5½ | 5 | 5½ | 6 | 6½ | 18 - 6 | 41,5 | |
4. | SW Nürnberg Süd 7 | 3 | 4 | 1½ | ** | 5 | 6 | 5½ | 4½ | 2½ | 13 - 10 | 32,0 | |
5. | SG Anderssen/Nürnberg 1978 3 | 2½ | 3½ | 2½ | 3 | ** | 5 | 4½ | 4½ | 4½ | 12 - 12 | 30,0 |