LLN-R5: Revanche gegen SK Schweinfurt

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Richard Saathoff 2014Spielten wir in der Saison 2013/14 noch den netten Gastgeber gegen Schweinfurt, so holten wir uns am 18.1.2015 in der 5.Runde der Landesliga 2014/15 dieses Gastgeschenk beim Auswärtskampf in Schweinfurt zurück.

3 Siege, 4 Remis und 1 Niederlage führten zum 5:3 Endstand.

Pieter brachte uns den ersten Sieg, Richard erzielte das 4:3 und Karsten setzte den Siegpunkt.

Bericht SK Schweinfurt (pdf)

Ergebnisse

5 SK Schweinfurt 1 DWZ ELO - SW Nürnberg Süd 1 DWZ ELO 3 - 5
1 1 Golda, Harald 2275 2343 - 2 Fischer, Johannes 2218 2269 ½ - ½
2 2 Seuffert, Gabriel, Dr. 2243 2287 - 3 Reis, Gerhard 2144 2182 ½ - ½
3 4 Göhring, Karl-Heinz 2141 2297 - 4 Kordts, Wolfgang 2150 2212 ½ - ½
4 5 Dey, Jan Marten 2201 2243 - 6 Stiller, Jürgen 2119 2181 ½ - ½
5 6 Oechslein, Rainer 2193 2295 - 7 Bunk, Karsten 2068 2090 0 - 1
6 7 Krauß, Josef 2051 2134 - 8 Van Ginkel, Pieter 2100 2188 0 - 1
7 8 Seidens, Udo 2103 2222 - 9 Saathoff, Richard 2101 2135 0 - 1
8 11 Winkler, Gerhard 2004   - 17 Konsek, Peter 1975 2089 1 - 0
Schnitt: 2151 2260 - Schnitt: 2109 2168  

Spielbericht

Brett 1: FM Johannes Fischer (2218) – FM Harald Golda (2275) ½ - ½

Johannes spielte die spanische Abtausch-Variante und im weiteren Verlauf der Partie ging keiner einem Figurentausch aus dem Weg. So landete man schnell in einem Turmendspiel mit jeweils einem Turm und 7 Bauern. Johannes konnte zwar einen Freibauern auf der g-Linie fast bis zur Umwandlung nach vorne treiben, aber inzwischen hatte sein Gegner den kompletten weißen Damenflügel abgegrast. So waren beide zu einem Remis durch Zugwiederholung gezwungen, denn sonst hätte der Turm gegen 4 schwarze Freibauern einen schweren Stand gehabt.

Brett 2: FM Gabriel Seuffert (2243) – Gerhard Reis (2144) ½ - ½

In meiner Partie kam die Reti-Eröffnung aufs Brett. Ich spielte eine Variante, in der Schwarz zunächst versucht, seinen Mehrbauern zu halten und nach 10. Dd3 drohte meine Dame immer, über h7 und die halboffene h-Linie den weißen König anzugreifen. Im 12. Zug verfiel ich auf die etwas bizarre (aber nicht ganz korrekte) Idee Kd8. In der Folge verlor ich einen Bauern, bekam aber durch aktives Spiel Kompensation. Mein Gegner fand in Zeitnot nicht immer den besten Zug und im 25. Zug konnte ich ungleiche Läufer herbeiführen und damit meine Remis-Chancen trotz Minusbauern deutlich erhöhen. Nach 40 Zügen sah mein Gegner ein, dass weiter spielen wenig Sinn machte.

Brett 3: Wolfgang Kordts (2150) – FM Karl-Heinz Göhring (2141) ½ - ½

Hier wurde das zuletzt auch auf allerhöchster Ebene häufig gesehene Damengambit mit 5. Lf4 gespielt. Wolfgang erhielt einigen Druck mit seinen verdoppelten Türmen in der c-Linie und gegen den isolierten schwarzen d-Bauern. Ein Scheinopfer im 18. Zug führte allerdings nur dazu, dass einige Figuren abgetauscht wurden und die Stellung verflachte. Als nach 27. Zügen eine symmetrische Bauernstellung und ungleiche Läufer auf dem Brett waren einigte man sich auf Remis.

Brett 4: Jan Marten Dey (2201) – Jürgen Stiller (2119) ½ - ½

Jürgen verteidigte sich mit der Caro-Kann-Verteidigung und sein Gegner wählte die Abtauschvariante mit 5. c3. Sein Gegner legte zunächst den Damenflügel fest und konnte seine beiden Springer auf e5 und c5 platzieren. Anschließend ging er zum Angriff auf den schwarzen König über und eigentlich war dieser Angriff nicht mehr abzuwehren. Jürgen hatte Glück, denn sogar in der Schlussstellung hätte sein Gegner, anstatt mit Txh7 und Damenopfer mit anschließendem Dauerschach viel stärker auf e4 nehmen können und anschließend mit Dd1 entscheidend Db3+ drohen können. Aber so war nach 35 Zügen die Partie zu Ende und das Dauerschach sah man sich nicht mehr an.

Brett 5: Karsten Bunk (2068) – Rainer Oechslein (2193) 1 – 0

Karsten spielte sein geliebtes Englisch und sein Gegner wählte die symmetrische Variante. Allerdings spielte Schwarz zurückhaltend d6 und nicht wie üblich d5. Weiß ging dann am Damenflügel vor und der Schwarze dann im Zentrum und stellte Bauern schließlich nach c5, d5, e5 und f5. So ein Aufmarsch blieb allerdings nicht ohne negative Folgen und hinterlässt Felderschwächen. Karsten nutzte diese dann meisterlich aus und inszenierte einen Angriff auf den weißen Feldern. Sein Gegner konnte den nur unter Materialverlust abwehren und musste dann aber in einem trotz ungleicher Läufer chanchenlosen Endspiel nach 55 Zügen die Waffen strecken.

Brett 6: Josef Krauß (2051) – Pieter van Ginkel (2100) 0 – 1

Pieter spielte die Pirc-Verteidigung und sein Gegner wählte die Fianchetto-Variante. Im Mittelspiel drohte ein schwarzer Springer einen weißfeldrigen weißen Läufer zu dominieren und vermutlich um das Szenario zu vermeiden, tauschte der Weiße seinen schwarzfeldrigen Läufer gegen diesen schwarzen Springer. Doch die dadurch entstehenden ungleichen Läufer waren sehr ungleich: Pieters Läufer leuchtete in den weißen Damenflügel während der weiße ziemlich beschäftigungslos blieb. Nach mehreren Ungenauigkeiten des Weißen ab dem 34. Zug (vielleicht war er in Zeitnot) drangen Pieters Schwerfiguren über den Damenflügel ein. Als Dame und Turm auf der zweiten Reihe zum Matt ansetzten gab Pieters Gegner im 39. Zug auf.

Brett 7: Richard Saathoff (2101) – Udo Seidens (2103) 1 – 0

Auch hier wählte Schwarz die Pirc-Verteidigung, allerdings spielte Richard dagegen mit den Bauernzügen c3, f4 und dann e5. Sein Gegner baute sich sehr passiv auf und schwächte außerdem seine Königsstellung mit dem Bauernzug nach f5. Im weiteren Verlauf übersah Richard einen gegnerischen Zug und um Figurenverlust zu vermeiden musste er seinen Läufer auf das ungewöhnliche Feld e8 stellen. Doch dem Läufer war dort nicht so leicht beizukommen und schließlich leistete er einen entscheidenden Beitrag zum weißen Angriff. Nach einem Springeropfer das unweigerlich zum Matt führte konnte Richard nach 43 Zügen den entscheidenden Sieg verbuchen.

Brett 8: Gerhard Winkler (2004) - Peter Konsek (1975) 0 – 1

Peter spielte ebenfalls die Pirc-Verteidigung und sein Gegner dagegen die Fianchetto-Variante. Durch Zugumstellung entstand schließlich die Botwinnik-Variante der Englischen Eröffnung. Im 26. Zug opferte der Weiße eine Qualität und hoffte wohl auf Kompensation durch den Freibauern in der b-Linie. Allerdings stand Peter haushoch auf Gewinn und hätte im 30. Zug mit Tbc8 und anschließendem Schach auf c1 und Mattangriff den Sack zumachen können. Weiß wiederum hätte im 35. Zug mit Tc1 sofort gewinnen können. Wenn Peter im 37. Zug statt Ld4 seine Läufer nach e5 gezogen hätte wäre die Partie sehr wahrscheinlich Remis ausgegangen. Vermutlich war Peter in Zeitnot und leider neigte sich nach diesen Ungenauigkeiten die Waage zugunsten des Weißen. Nach 42 Zügen musste Peter aufgeben. Schade um die vergebenen Chancen.

Gesamt: 3 – 5

Fazit: Gegen einen der Aufstiegsfavoriten gelang uns ein aus meiner Sicht verdienter und ziemlich überzeugender Sieg. In der nächsten Runde geht es am 1. Februar gegen den starken Aufsteiger und Tabellenzweiten aus Bamberg.

Tabelle

RangMannschaft12345678910MPktBPkt
1. SC NT Nürnberg 2 **     5 4     9 - 1 26,5
2. SC Bamberg 1   ** 4     7   7 - 3 26,5
3. SC Bad Kötzting 1   4 ** 3   5 4     6 6 - 4 22,0
4. TSV Bindlach SAbt 2 3 5 **   2       5 6 - 4 19,5
5. SK Schweinfurt 1 4     **   3 5 7   5 - 5 21,5
6. SK Kelheim 1   3 6   **   4 5   5 - 5 20,5
7. SW Nürnberg Süd 1   4   5   ** 2 5   5 - 5 18,5
8. SC Kitzingen 1   1     3 4 6 ** 4   4 - 6 18,0
9. SV Würzburg 1         1 3 3 4 ** 3 - 7 15,5
10. SK Klingenberg 1 2 3         ** 0 - 10 11,5