Ein schwarzer Freitag zog über uns am 16.3.2018 in der 7.Runde der Kreisliga 1 hinweg, vergleichbar mit dem Börsencrash in New York 1929. Der vorbörsliche Handel verlief eher ruhig.
Allerdings zeigten sich bei der Gewinnerwartung der Sechsaktie, die zuletzt ordentlich zugelegt hatte, an der Bergbörse leichte Nervosität, weil bei der Zabo AG der verschollen geglaubte Zocker Dr. Muchacho auftauchte. Prompt hatte ich das Pech, gegen ihn antreten zu müssen. Nachdem er hinterhältig in London und Tokio verschiedene Pferdewetten auf c3 platziert hatte, ergriff ich ein paar belanglose Gegenmaßnahmen und gab erst innerlich und später auch sichtbar auf.
Mir wurde leicht schwarzweiss vor den Augen. Dabei hatte es gut angefangen.
Volker überrollte seinen Gegner im Rapid-Modus, obwohl dieser versuchte, sich bei der sizilianischen Mafia Hilfe zu holen. Hier der Kursverlauf:
1:0
Bertram hatte einen Lauf und gewann, wenn auch nur mit Hilfe eines Spickzettels. 2:0
Ich holte mir sofort die russischen Börsendaten unseres Ersatzspielers Serguei, der uns unterstützte, weil Harald beschlossen hatte, im Urlaub Rost anzusetzen.
Der Frechdax von Ionov stand gut, sein Portfolio im Agrarsektor wies zwei verbundene Freibauernaktien auf. Sein Gegner spekulierte hoch riskant mittels Kombinationsscheinen auf Turmgewinn, den er leider realisierte.
Danach war die Gewinnmitnahme nur noch eine Frage der Zeit. 2:1
Mein eigener Aktienabsturz führte zum 2:2 und riss alle mit in den Keller.
Ein Crash folgte dem anderen. Marty spielte entweder noch im Honeymoon-Modus, oder hatte die Tipps unseres Jugendleiters falsch verstanden. 2:3
Der Dietrichindex rauschte ebenfalls nach unten. 2:4
Einzig Werner Müller jonglierte geschickt mit check an balance. 2 ½ : 4 ½
Brett 1 stand alles andere als roger. 2 ½ : 5 ½
7. Runde am 16.03.18 | ||||||||
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5 | SW Nürnberg Süd 6 | DWZ | - | Zabo-Eintracht Nürnberg 3 | DWZ | 2½ - 5½ | ||
1 | 2 | Walch, Roger | 1671 | - | 1 | Behlert, Stefan | 1704 | 0 - 1 |
2 | 3 | Elpelt, Volker | 1669 | - | 2 | Oram, Thomas | 1545 | 1 - 0 |
3 | 4 | Pahlen, Dietrich | 1640 | - | 3 | Schwegler, Benjamin | 1686 | 0 - 1 |
4 | 5 | Straßer, Marty | 1639 | - | 5 | Stenzel, Rene | 1604 | 0 - 1 |
5 | 6 | Müller, Werner | 1624 | - | 6 | Hüseinov, Sebaydin | 1592 | ½ - ½ |
6 | 7 | Bertram, Horst | 1614 | - | 8 | Albayrak, Atilla | 1464 | 1 - 0 |
7 | 8 | Berg, Winfried | 1578 | - | 9 | Knab, Reinhard, Dr. | 1765 | 0 - 1 |
8 | 9 | Ionov, Sergey | 1650 | - | 11 | Klinger, Klaus | 1431 | 0 - 1 |
Schnitt: | 1635 | - | Schnitt: | 1598 |
Ohne das Ende abzuwarten, zog ich frustriert nachhause. Die beste Ehefrau von allen versuchte mich aufzumuntern und offerierte mir einen Kurzurlaubüber die Feiertage in Stralsund. Mühsam versuchte ich ihr zu erklären, dass wir eben keinen Stral gehabt hatten und auch sundst nix zu holen gewesen war. Die Demonstration dieses hohen Sprachniveaus ließ sie resignieren.
Ich überlegte, ob ich mich deprimiert in die Altmühl stürzen sollte, als ich im Kühlschrank einen Lage Riedenburger Bioweizen hell aus dem Altmühltal entdeckte, was mich dazu animierte, dass ersaufen umzudrehen. Der Plan misslang, denn unmittelbar neben dem Riedenburger lagerte ein weißer Franke.
Ein White Max aus Volkach vom Winzer Max Müller I. Zwischen zwei Gläschen schwankte ich, ob ich mir den Wildlachs oder den Bauernpressack einverleiben sollte, und entschied mich für letzteres. Da fiel es mir wie Schuppen von den Haaren. PRESSING. Das wäre es gewesen. Den Gegner pressen bis zum Limit,solange, bis er nur noch mühsam hätte stammeln können:
- Sah ein Knab ein Röslein steh´n
- Auf c3 ich muss jetzt geh´n
- Denn der Berg der schwarze Schuft
- Lässt mir leider keine Luft
Stattdessen diese himmelschreiende ungerechte Niederlage (keine Angst, wir sind mit der Liga noch lange nicht fertig).
Rang | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | MPkt | BPkt |
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1. | SK Neumarkt 2 | ** | 4 | 4 | 5½ | 8 | 5 | 5 | 6 | 17 - 2 | 37,5 | ||
2. | SG M-R/Schwabach 2 | 4 | ** | 4 | 4½ | 5 | 4½ | 5 | 6½ | 17 - 2 | 33,5 | ||
3. | SK Zirndorf 2 | 4 | ** | 3 | 4½ | 5 | 5 | 3½ | 5½ | 13 - 7 | 30,5 | ||
4. | SC Postbauer-Heng 2 | 4 | 3½ | 5 | ** | 3½ | 5½ | 4 | 4½ | 11 - 8 | 30,0 | ||
5. | Zabo-Eintracht Nürnberg 2 | 3 | 3½ | 4½ | ** | 2½ | 4½ | 5 | 3 | 9 - 12 | 26,0 | ||
5. | SC Stein 1998 1 | 2½ | 3 | 2½ | 5½ | ** | 2½ | 5 | 5 | 9 - 12 | 26,0 | ||
7. | SW Nürnberg Süd 5 | 0 | 3½ | 3 | 4 | 3½ | ** | 5 | 4½ | 7 - 13 | 23,5 | ||
8. | SW Nürnberg Süd 6 | 3 | 4½ | 3 | 5½ | 3 | ** | 2½ | 3½ | 6 - 15 | 25,0 | ||
9. | Zabo-Eintracht Nürnberg 3 | 3 | 3 | 5 | 3 | 3½ | 5½ | ** | 1½ | 6 - 15 | 24,5 | ||
10. | SK Nürnberg 1911 3 | 2 | 1½ | 2½ | 3½ | 3 | 4½ | 6½ | ** | 6 - 15 | 23,5 |
Mit ein paar wilden Opferkombinationskompensationsphantasien schlief ich verwirrt ein. Im Traum erschien mir die Schachgöttin Caissa und flüsterte mir ins Ohr: „Hättest du rein und hard gespielt, hättest du gewonnen“.
Fake News! Ich glaub ihr kein Matt.
W.B.
Nachtrag Webmaster:
Wir schwarz dieser Freitag für uns war, zeigt das Ergebnis der anderen Mannschaften:
- 5.Mannschaft: bekam zuwenig Spieler zusammen, und musste den Wettkampf gegen Spitzenreiter SK Neumarkt 2 gleich komplett absagen
- 7.Mannschaft: verlor 2½ - 5½ in der K2 gegen SC Noris-Tarrasch 5
- 8.Mannschaft: gut angefangen und trotzdem versemmelt