Schach beim Altstadtradrennen 2011

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Der Besuch bei unserem 1.Schachstand beim Radrennen "Rund um die Nürnberger Altstadt" am 4.9.2011 ließ leider aufgrund der ungünstigen Lage am Maxtor zu wünschen übrig. Die Chronologie der Ereignisse (mit Blick hinter die Kulissen):

Vorbereitung mit Hindernissen

Im April war die Stadt an uns herangetreten, ob wir nicht mit unserem Verein bei der 21.Auflage des traditionsreichen Radrennens rund um die Nürnberger Altstadt als Teil der Aktionen der Sportvereine entlang der Strecke mit teilnehmen wollten.

In einer Vorstandssitzung am 4.5. wurde beschlossen "Radrennen (eventuell)".

In der Folge kontaktierte Vize Marty Ehmer die Stadt und sicherte unsere Teilnahme zu.

Dann langes Schweigen.

Am 30.8. - 5 Tage vor dem Event - kontaktierte Marty die Stadt und erhielt auf Nachfrage die Mitteilung, dass der Schachclub am Maxtor seinen Stand hätte und 2 Streckenposten über den Tag zu stellen habe. "Infomaterial und Sicherheitswesten für die Streckenposten schicke ich Ihnen mit der Post" (Stadt; sinngemäß zitiert).

Da Marty am selbigen Tag leider arbeiten mußte und Vereinschef Pieter van Ginkel ebenfalls dienstlich in China weilte, übernahm nun Spielleiter Richard Saathoff kurzerhand das Zepter in der Organisation. Besonderes Kopfzerbrechen bereitete ihm der Vermerk über die 2 "Streckenposten". Ein dringener Aufruf an die Mitglieder über die Homepage und per direktem Mailing zeigte nur geringe Resonanz. Im persönlichen Kontakt am Vereinsabend am 1.9. konnten jedoch einige Mitglieder "überredet" werden. Dennoch bereitete Richard sich gedanklich schon mal vor, von 8-17 Uhr als Streckenposten 1 sich die Beine in den Bauch stehen zu müssen.

Am Samstag - 1 Tag vor Beginn - war immer noch nichts per Post bei Marty eingetroffen. Richard hatte für Streckenposten 2 trotz diverser Telefonate (die meisten waren wohl in Urlaub) für den meistgefürchteten Zeitraum 8-10 Uhr morgens auch noch keinen Freiwilligen gefunden und sich frustiert mit der Situation abgefunden.

Um 22:20 - 9h Stunden vor Beginn(!!) - eine Mail von der Stadt mit dem Titel Radrennen - Plan Maxtor, Postenplan, Durchfahrtsgenehmigung. Besagte Durchfahrtsgenehmigung war leider in den Attachments nicht enthalten - dafür jedoch der ultimative Hinweis Die 2 Posten müssen verbindlich ab 7.45 auf ihren Plätzen sein (in Martys Telefonat war noch von 7:50 die Rede gewesen).

Der Tag

Anfahrt

Pünktlich um von Richard sportlich kalkulierten 7:40 Uhr erschient wie vereinbart Klaus Meulner mit Sohn Fabian am Südstadtforum um die (schwere) Kiste mit dem Material einzuladen. Mit leichtem Unbehagen ob der fehlende Durchfahrtsgenehmigung machte man sich auf den Weg.

Der Plan von Klaus sah vor, sich übers Hallertor durch die Stadt dem Standplatz zu nähern. Ein Polizist fragte dort natürlich prompt nach der nicht vorhandenen Durchfahrtsgenehmigung. Richard überreichte ihm daraufhin die am gestrigen Abend zu später Stunde empfangene Mail des Sportreferenten. Nach kurzem Studium ließ uns daraufhin der pflichtbewußte Wachmann in die Stadt einfahren. Dortiges Wachpersonal war dann weniger kleinlich - allerdings war bald an den diversen Absperrungen die Weiterfahrt nicht mehr möglich.

Umkehr und Anfahrt über Vestnertorgraben - diverse Fahrradfahrer beim Aufwärmen flankierten inzwischen unseren Weg. Richard und Fabian luden Kiste aus, derweil Klaus sein neues Auto in Sicherheit vor eventuell randalierendem Fahrradpublikum brachte.

Angekommen um 8:05 wurde uns von den Post SV Kolleginnen mitgeteilt, dass pünktlich um 7:45 bereits alle Streckenposten eingeteilt worden waren. Unsere "Planung" bzgl. selbiger war damit hinfällig geworden (Nachteil(?!): wir hatten keine roten T-Shirts mit Event-Aufdruck bekommen).

Aufbau

Neben dem Post SV Nürnberg bauten wir unseren Stand auf, "damit ein großes Ganzes auf dieser Fläche entsteht" (O-Ton Stadt Nürnberg). Der Untergrund war eine Rasenfläche, was die ebene Ausrichtung der Tische und Bänke für Richard und Fabian nicht gerade einfach machte. Mit dem Optimismus aus diversen Stadtfesten wurden dann 4 Bänke mit 11 Brettern aufgebaut und man harrte der Dinge die da kommen würden.

Eine Aufwärmpartie zwischen Fabian und Richard gestaltete sich zur Tortur. Die frühe Stunde und das feuchte Morgenklima lud die Fliegen ein, sich zum Frühstück doch mal an 2 in kurzen Hosen am Schachbrett sitzenden Schachspielern zu laben. Während dessen erschien wie vereinbart auch Marco Weidinger am Standplatz - trotz der warmen Witterung vorausschauend robuster in Lederjacke und langer Hose gekleidet.

Nach Beendigung der Partie (Richard gewann) verließen erstmal alle (Klaus war inzwischen auch wieder eingetroffen) fluchtartig den Stand, die Sommergekleideten inzwischen mit etlichen "Verwundungen". Klaus führte sofort ein dringendes Gespräch mit Ehefrau Elke - sie solle unbedingt Ausrüstung gegen die feindlich gesonnene Insektenwelt bei ihrem Erscheinen mitbringen.

Sporadische Gäste

Nachdem es allmählich wärmer wurde, entfleuchte die blutdrünstige Tierwelt zu anderen Futterquellen (vielleicht waren sie auch schon ausreichend gesättigt). Gegen 10:20 tauchte auch der erste Interessierte auf. In der Folge waren es allerdings immer nur Vereinzelne, die sich am Stand verirrten. Von den lt. Veranstalter 30.000 Zuschauern mögen vielleicht knapp 700 (geschätzt) am Maxtor gewesen sein - und diese waren größtenteils am Radrennen interessiert. Vielleicht setzen sich über den Tag verteilt gerade mal 25 Personen hin, um eine Partie gegen uns oder Familienangehörige zu spielen.

Standpersonal

Nach und nach tauchten Peter Konsek, Johannes Fischer mit Sohn Artur, Thomas Lais, Helmut Luther und Marty Ehmer auf. Mangels zahlenmäßig ähnlich starker Gegnerschaft vergnügte man sich die Zeit mit Blitzpartien, Kickerwettkämpfen am Stand der Nürnberger Burg Narren (?) und Plaudereien über Schach, Musik, usw. Gelegentlich wurde Auffrischung bei der nahegelegenen Burgschänke geordert.

Radrennen

Das Profirennen gewann Helmut Trettwer vom Team „CBL Corratec Baier Landshut“. Nach 19 Runden sprintete er, nachdem er mehrere Runden zusammen mit Leif Lampater vom Team „IRP Irschenberg Rudy Project“ und Alexander Krieger vom Team „Heizomat“ in einem 3köpfigen Ausreißerfeld mit bis zu einer Minute Vorsprung geführt hatte, in 01:44:51 Stunden über die Ziellinie. Überschattet wurde das Rennen von einem Unfall am Hauptmarkt, weshalb es sogar kurzfristig unterbrochen wurde.

Das komplette Endklassement ist unter www.radrennen.de zu finden.

Fazit

Der Versuch, sich an eine ander Sportveranstaltung "anzuhängen", ist diesmal fehlgeschlagen. Hauptgrund ist sicherlich der ungünstige Standort gewesen - das Maxtor war nur eine Durchgangsetappe bei diesem Radrennen.

Dennoch gebührt allen Helfern Dank. An uns hat es sicherlich nicht gelegen - nur die Umstände waren (gelinde gesagt) ein wenig ungünstig. Aber vielleicht konnte ja der ein oder andere der wenigen Besucher doch an den Verein herangeführt werden - "schaun'n mer mal" (Franz Beckenbauer).